Hamburg.

    Auch die Polizei hatte sich intensiv auf das Stadtderby vorbereitet: Mehr als 1000 Beamte waren im Einsatz, um die schweren befürchteten Ausschreitungen zwischen den Fans beider Vereine zu verhindern. Bis auf wenige Zwischenfälle blieb die Lage bis zum Sonntagabend dabei friedlich.

    Bereits am Sonnabendabend standen Beamte der Bereitschaftspolizei in größerer Stärke entlang der Reeperbahn und in den umliegenden Straßen. Vor dem Jolly Roger an Budapester Straße versammelten sich in der Nacht etwa 400 St.-Pauli-Fans. An dem Lokal „Sportpub Tankstelle“ an der Gerhard-straße kamen circa 300 HSV-Fans zusammen. Den Beamten sei es gelungen, die Lager „sauber voneinander zu trennen“, sagte Polizeisprecher Timo Zill.

    Am Sonntagmorgen kreiste der Polizeihubschrauber „Libelle“ über dem Volksparkstadion und der Innenstadt. Gegen 9.30 Uhr hielten die Beamten auf der Max-Brauer-Allee einen 22 Jahre alten HSV-Anhänger an, der ihnen als sogenannter „Gewalttäter im Sportumfeld“ bekannt ist. An Bord seines Autos fanden sie sogenannte Passivbewaffnung und Pyrotechnik vor. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet, der Mann in Gewahrsam genommen.

    Vor dem Marsch von etwa 3000 Anhängern des FC St. Pauli vom Heiligengeistfeld in Richtung Landungsbrücken wurden am U-Bahnhof Feldstraße die Personalien von 36 St.-Pauli-Anhängern festgestellt. Bei ihnen wurden 14 Sturmhauben, Mundschutz und präparierte Handschuhe sichergestellt. Am S-Bahnhof Bahrenfeld hatten Unbekannte dagegen übel riechende Buttersäure versprüht, bevor die ersten Fans des Kiezclubs dort eintrafen.

    Die Trennung der Fan-Lager lief jedoch auch nach dem Spiel problemlos ab. Polizeisprecher Timo Zill sprach von einem „überdurchschnittlichen Einsatz“. Am Abend war die Polizei auf St. Pauli noch verstärkt präsent.