Meisterlicher Motivator: Dass er in fast jeder Situation die richtigen Worte und Mittel für den Erfolg findet, bewies der ehemalige Dortmunder Trainer Jürgen Klopp auch nach dem glücklichen 1:1 seines Teams in der englischen Premier League beim FC Chelsea. Wenige Minuten vor dem Schlusspfiff wechselte der Teammanager des FC Liverpool den englischen Nationalstürmer Daniel Sturridge ein – und dessen spätes Tor zum Ausgleich bewahrte den Tabellenzweiten vor der ersten Saisonniederlage. Und was sagt Klopp? „Wir haben fantastischen Fußball gespielt und uns Chancen herausgearbeitet.“ So geht Motivation.


    Erstmals dabei: Der ehemalige Leverkusener Bernd Leno durfte am siebten Spieltag sein Debüt in der Premier League für den FC Arsenal feiern. Der Nationalspieler wurde beim 2:0-Sieg der Londoner gegen den FC Watford kurz vor der Pause wegen einer Verletzung von Pettr Czech eingewechselt. Zum fünften Sieg von Arsenal in Serie steuerte Mesut Özil einen Treffer bei.

    Magie verloren: Früher galt der Portugiese José Mourinho als einer, für den seine Spieler das letzte Tröpfchen Energie aus sich herauspressen. Diese Zeiten sind, zumindest bei Manchester United, vermutlich bald vorbei. Erst das peinliche Pokal-Aus gegen Zweitligist Derby County, dann die andauernde Fehde mit dem französischen Superstar Paul Pogba, den er als Co-Kapitän absetzte, jetzt die 1:3-Niederlage bei West Ham United. In englischen Medien wird offen darüber diskutiert, dass die Mannschaft nicht mehr für den Trainer spielt.

    Magiergesucht: Dass Thomas Tuchel ein besonderer Trainer ist, zeigt er gerade mit Paris Saint-Germain in der französischen Ligue 1. Der Titelverteidiger feierte bei OGC Nizza einen ungefährdeten 3:0-Erfolg und führt die Tabelle weiter souverän an. Durch den neuerlichen Dreier stellte PSG sogar den Startsiegrekord von Lille aus dem Jahr 1936 ein. Dennoch bleiben dem Deutschen mit der Lust an Askese die letzten Weihen (noch) versagt. „Ein Magier ist er nicht“, sagt Weltmeistertrainer Didier Deschamps­.

    Ungewollte Abhängigkeit: Eigentlich sollte Superstar Messi geschont werden. Doch in der zweiten Halbzeit wurde er gebraucht, eingewechselt und bereitete kurz vor dem Schluss den Ausgleich zum 1:1 vor. Immerhin. Denn erstmals seit 14 Jahren gelang dem FC Barcelona kein Heimsieg gegen Athletic Bilbao. Mehr noch: Ähnlich wie bei Real Madrid häufen sich beim Tabellenführer die Patzer. Stürmer Luis Suárez brachte die Problematik auf den Punkt. „Wir dürfen nicht davon abhängen, dass Leo Messi die Dinge richtet“, sagte er.

    AußerirdischerPassgeber: Für seine Fans ist Ronaldo, in diesem Jahr erstmals nicht als Weltfußballer wiedergewählt, sowieso unantastbar. Doch nach nun drei Torvorlagen im Spitzenspiel der italienischen Serie A zum 3:1 gegen den SSC Neapel hob die Gazetta dello Sport den Star von Juventus Turin in den Stand eines Außerirdischen. „Er ist ein Marsmensch, der auf der Erde landet“, schrieb die Sport-Tageszeitung in ihrer Eloge. Ronaldos perfekte Zuspiele verwandelten Torjäger Mario Mandzukic (zweimal) und Abwehrchef Leonardo Bonucci. Damit liegt Tabellenführer Turin mit sechs Punkten vor Neapel. Im nächsten Champions-League-Spiel gegen Bern muss der Marsmensch allerdings zuschauen. Wegen leichter Tätlichkeit ist er für ein Spiel gesperrt.