Amateurfußball 2:1 gegen BU bringt Tabellenführung, Stark erhält Elferhilfe, Höcker mit Parade des Jahres

    Und Andre Matz

    Algans Frühstücksweisheiten. Es war Samuel Hosseini anzusehen, dass er geknickt war. Letzte Saison spielte er noch bei Altona 93, jetzt war er mit Barmbek-Uhlenhorst zum „El Classico“ der Oberliga Hamburg zu Gast an der Adolf-Jäger-Kampfbahn und erzielte sogar das 1:0 für seine Mannschaft. „Danach haben wir aufgehört, Fußball zu spielen und Altona stark gemacht“, sagte der 28-Jährige. Die Barmbeker waren tatsächlich bis zum Führungstor, gegen einen zu passiven AFC, die bessere Mannschaft. „Wir hätten früher zurückliegen müssen, aber wenn man den Großeltern und Vätern beim Frühstück am Sonntagmorgen mal zuhört, dann erfährt man: Glück hat nur der Tüchtige. Und wir waren tüchtig“, erklärte 93-Trainer Berkan Algan, der mit seiner Mannschaft nun von Platz eins grüßt. Er konnte am Ende durch die Tore von Tolga Tüter und Seymus Atug doch noch jubeln. BU-Trainer Marco Stier war enttäuscht: „Eine bittere Geschichte, dieses Derby zu verlieren. Wir haben es nicht verdient, als Verlierer vom Platz zu gehen.“

    Starke Serie. Es war eine durchaus mutige Ansage. „Christian Stark kann die Rolle von Törles Knöll einnehmen. Das traue ich ihm absolut zu“, bedachte HSV-II-Trainer Steffen Weiß vor der Saison den 20-jährigen Bad Hersfelder mit vielen Vorschusslorbeeren. Knöll war immerhin in der vergangen Spielzeit Torschützenkönig der Regionalliga Nord. Stark zeigte sich in der HSV-II-Krise in dieser Saison schwach, auf seinem Torjägerkonto stand die Null. Nun, beim 1:0 gegen Drochtersen, dem dritten Sieg der U 21 des HSV ohne Gegentor, erzielte Stark seinen vierten Treffer im dritten Spiel hintereinander. Wie Vorgänger Knöll, der ebenfalls gerne am Elfmeterpunkt Verantwortung übernahm, wollte Stark in der 8. Minute einen Handelfmeter ausführen – und erhielt dabei Hilfe von Mitspieler Mats Köhlert. „Er hat mich gegen Bakery Jatta verteidigt. Der wollte auch gerne schießen. Aber ich bin unser Elferschütze und habe mich sicher gefühlt“, erläuterte Stark, der souverän verwandelte. Ganz nebenbei festigte der Stürmer mit seinem wichtigen Siegtor vermutlich den Job von Trainer Steffen Weiß. Der HSV II ist mit 15 Punkten nun einigermaßen im Soll. Weiß kann vorläufig in Ruhe arbeiten.
    Teutonias famose Aufholjagd. Ein Sonderlob für die gesamte Mannschaft spendierte Sören Titze, Trainer von Teutonia 05, seinem Team nach dem 5:4 gegen Rugenbergen. In der vergangenen Woche hatte sein Team in der fünften Minute der Nachspielzeit das 2:1 in Buchholz noch hergegeben, per Elfmeter das 2:2 kassiert. Nun drehte das Team den Spieß um. Gegen Rugenbergen verwandelte die Mannschaft einen 2:4-Rückstand durch zwei Treffer von Nick Gutmann (74., 86.) und einen von Aytac Erman (75.) in ein 5:4. „Ich bin mächtig stolz auf die Mannschaft. Letzte Woche waren wir die Deppen des Spieltages. Wir haben in dieser Woche dem Gegenwind getrotzt und hart gearbeitet und sind heute dreimal nach einem Rückstand zurückgekommen. Das macht mir Mut für die gesamte Saison. Wir können an uns glauben.“
    Höcker will kein Held sein. Der Held des Spiels gab sich nach dem Spiel bescheiden – und bestritt seinen Heldenstatus. „Ein Held bin ich nicht, aber ganz gut drin im Spiel war ich schon“, sagte Eintracht Norderstedts Torhüter Johannes Höcker nach dem 2:2 im Regionalligaspiel gegen Weiche Flensburg bescheiden. Das Ergebnis schmeichelte den nur in der letzten halben Stunde überzeugenden Gastgebern, die Höcker mit mehreren hervorragenden Paraden vor einer frühen Entscheidung bewahrte. Spektakulärste Tat: Höcker boxte beim Spielstand von 1:2 in der 65. Minute einen Kopfball von Flensburgs Torge Paetow aus drei Metern per Reflex von der Linie und lenkte Paetows Nachschuss aus ebenso kurzer Distanz mit dem Fuß über das Tor, obwohl er eigentlich schon im Kasten lag. Aber geistesgegenwärtig hatte sich Höcker am seitlichen Tornetz hochgezogen und seinen Fuß vor die Linie stellen können. Das Tornetz musste anschließend geflickt werden. Norderstedts Trainer Dirk Heyne brachte die Formkurve Höckers auf den Punkt: „Letzte Saison hatte er ein echtes Scheißjahr. Nun macht Höcki es wirklich toll.“

    Futsal. Am heutigen Montagabend findet um 17.30 Uhr das Futsal-Freundschafts-Länderspiel zwischen Deutschland und Georgien in der Edel-optics.de-Arena in Wilhelmsburg statt. Der TV-Sender Sport1 überträgt live. Mit Onur Saglam (Altona 93), Michael Meyer (Teutonia 05) und Stefan Winkel (TSV Sasel) sind drei Hamburger Spieler, die im Futsal für die HSV-Panthers auflaufen, im Aufgebot vertreten.