Hamburg.

    Nicht immer nur Perfektionist zu sein; gute Taten erst einmal nur zu loben, ohne sofort den nächsten Verbesserungsvorschlag anzubringen: Jan Maier hat sich vorgenommen, auf das geringe Durchschnittsalter seines Teams von 18,9 Jahren mit Milde zu reagieren. Dennoch konnte der Cheftrainer der Zweitligafrauen des Volleyball-Teams Hamburg (VTH) nach dem 3:0 (25:19, 27:25, 25:22)-Sieg gegen den SV Bad Laer, mit dem vor 361 Zuschauern in der CU-Arena die Heimpremiere der Saison 2018/19 in beeindruckender Manier glückte, nicht aus seiner Haut. „Dass wir noch besser spielen müssen, das ist ganz klar, daran werden wir arbeiten. Insbesondere die Annahme macht es uns gerade sehr schwer“, sagte der 46-Jährige.

    Damit hatte er recht, insofern war es folgerichtig, dass mit Gina Köppen diejenige zur wertvollsten VTH-Spielerin gewählt wurde, die in der Annahme den besten Job gemacht hatte. Ansonsten jedoch gab es am Auftritt der auf acht Positionen veränderten Auswahl wenig zu kritisieren. Im Gegenteil: Im Zuspiel hat sich das Niveau dank der Neuzugänge Lisa Senger und Luise Klein, die sich erneut die Spielzeit teilten, im Vergleich zur vergangenen Serie deutlich erhöht. In der Blockabwehr zeigte sich das Team, angeführt von Eigengewächs Anna Jungjohann (Topscorerin mit zwölf Punkten, sieben davon im Block), ebenfalls sehr stabil. Im Außenangriff punktete Annalena Grätz trotz Schleimbeutelentzündung im Knie sehr akkurat.

    Besonders hervorzuheben war jedoch die Moral der Mannschaft, die im zweiten Durchgang bei 22:24 zwei Satzbälle cool abwehrte und im dritten Satz sogar durch einen 4:12-Rückstand nicht aus der Ruhe zu bringen war. „Ich bin positiv überrascht, dass wir trotz einiger mentaler Wackler unser Spiel in den entscheidenden Momenten durchziehen konnten“, sagte Spielführerin Juliane Köhler. Das hatte beim 0:3 zum Saisonauftakt in Emlichheim noch nicht funktioniert. „Diese Weiterentwicklung zeigt, dass das Team aus dem Training gelernt hat“, sagte Maier.

    Am Sonntag qualifizierte sich VTH durch ein 3:1 (25:18, 15:25, 25:8, 25:23) bei Verbandsligist VC Norderstedt für den Regionalpokal (7. Oktober).