Hamburg. Der FC St. Pauli will den defensiven Stil auch in den kommenden Spielen beibehalten

    „Das Ergebnis spricht für sich“, bewertete St. Paulis Sportchef Uwe Stöver den 1:0-Sieg beim FC Ingolstadt, und vor allem die Art und Weise, wie dieser zustande gekommen war. „Unsere taktische Ausrichtung war etwas tiefer angelegt. Das ging zulasten der Offensive“, analysierte er treffend. „Wichtig war, dass wir die Defensiv-Ordnung gehalten haben, aus dieser Ordnung heraus geduldig waren und auf unseren Zeitpunkt gewartet haben.“

    Nach 15 Gegentoren in den vier verlorenen Pflichtspielen zuvor stand die Sicherung des eigenen Tores über allem. „In den vergangenen Wochen waren wir teilweise naiv, das waren wir diesmal nicht. Es war Druck auf dem Kessel, aber wir sind gut damit umgegangen“, sagte Mittelfeldspieler Johannes Flum, der erneut als Kapitän das Team anführte, ehe er sich Mitte der zweiten Halbzeit wegen Innenbandbeschwerden gegen Ersin Zehir auswechseln ließ. Der 20-Jährige bereitete wenig später das Siegtor vor.

    Festzuhalten bleibt zudem, dass Kauczinskis Maßnahme, die drei Führungsspieler Johannes Flum, Christopher Buchtmann und Marvin Knoll in der Öffentlichkeit für ihr schwaches Auftreten beim 1:3 in Aue zu kritisieren, fruchtete. Buchtmann zeigte sich bissig und lauffreudig (11,53 Kilometer), Knoll und Flum waren im defensiven Mittelfeld sehr engagiert und zweikampfstark. „Die Spieler haben angenommnen, was wir kritisiert haben“, stellte Kauczinski fest. „Wir arbeiten daran, dass wir auch weiter kompakt stehen“, kündigte Flum mit Blick auf die kommenden Spiele gegen Paderborn am Mittwoch (18.30 Uhr) und beim HSV am Sonntag (13.30 Uhr) an. Sportchef Stöver beschrieb es so: „Gut vorbereiten, nichts anbrennen lassen und vorne eiskalt, effektiv zuschlagen.“

    Während St. Paulis Tross am Sonnabend per ICE auf den Rückweg nach Hamburg war, gab der FC Ingolstadt die Trennung von Trainer Stefan Leitl bekannt, der schon vor der Niederlage gegen St. Pauli in der Kritik gestanden hatte. Profitieren vom Trainerwechsel – Uwe Neuhaus gilt als Favorit – könnte Torwart Philipp Heerwagen, der im August von St. Pauli nach Ingolstadt gewechselt und bisher Ersatzmann von Marco Knaller war. Dessen Fehler hatte St. Paulis Tor ermöglichte.