Hamburg. Nächste Woche unterschreibt der HSV-Nachwuchschef einen Auflösungsvertrag

    Es war ruhig geworden um Bernhard Peters (58) in den vergangenen Wochen. Der Direktor Sport war beim HSV dabei, aber irgendwie längst nicht mehr mittendrin. Und genau das wird sich auch nicht mehr ändern. Im Gegenteil: Anfang kommender Woche wird die Ära Peters, die 2014 begonnen hatte, ein Ende finden. Wohl schon am Montag wird der ehemalige Herrenhockey-Bundestrainer, der noch einen Kontrakt bis 2020 besitzt und die Nachwuchsabteilung des HSV in den vergangenen vier Jahren auf Vordermann gebracht hat, einen Auflösungsvertrag unterschreiben.

    Überraschend kommt diese Entwicklung wahrlich nicht. Spätestens mit der Ernennung von Ralf Becker im Mai als Sportvorstand war klar, dass es beim HSV eigentlich keine Zukunft für Peters geben würde. Der ehemalige Kieler hatte bereits bei seinen Gesprächen mit dem HSV-Aufsichtsrat Bedenken geäußert, dass eine gemeinsame Zukunft mit Peters schwierig werden könnte. Der 58-Jährige hatte sich selbst in einem Abendblatt-Interview für einen möglichen Vorstandsposten in Position gebracht. Eine Forderung, die weder beim Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann noch beim Aufsichtsrat auf Gegenliebe stieß. Vor allem die Tatsache, dass sich Peters öffentlich positionierte, stieß intern übel auf.

    Alphatier Peters hingegen verspürte wenig Lust, Bericht an Becker erstatten zu müssen. Die Degradierung, künftig nur noch Nachwuchschef zu sein und nicht mehr in strategische Entwicklungen eingebunden zu werden, verärgerte Peters, sodass bereits viel früher mit einer Trennung gerechnet wurde. Die Konstellation Peters/Becker war von Beginn an mehr eine Zweckgemeinschaft denn eine konstruktive Basis für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit. Peters war auf Abendblatt-Anfrage nicht für eine Stellungnahme zum bevorstehenden Aus zu erreichen.

    Dafür sprach HSV-Trainer Christian Titz, der ein besonderes Verhältnis zum Direktor Sport hat. „Ich kann grundsätzlich zu der Situation nichts sagen. Von den Offiziellen hat mich niemand in Kenntnis gesetzt. Deswegen bin ich über den Vorgang nicht informiert“, sagte der 47-Jährige, der keinen Hehl daraus macht, wie sehr er den Abschied bedauern würde. „Ich finde, dass hier in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet wurde, und das versuchen wir alle gemeinsam fortzusetzen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich eine sehr hohe Wertschätzung für Bernhard Peters habe. Er war jemand, der mich sehr stark gefördert und unterstützt hat“, sagte Titz.

    Sobald die Trennung vollzogen ist, wird der HSV Stellung zur Nachfolgeregelung beziehen müssen.