Hamburg.

    Nach einem Dopingverdacht ist der WM-Kampf von Boxweltmeister Manuel Charr in Köln geplatzt. Bei einer Trainingskontrolle habe die in Las Vegas sitzende Voluntary Anti-Doping Association bei Charr zwei „auffällige Stoffe“ festgestellt, heißt es in einer Mitteilung von Charrs Management. Diese sollen seit Langem auf der Liste verbotener Substanzen stehen, sagte Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer. Daraufhin wurde der für den 29. September angesetzte WM-Kampf gegen den 45-jährigen Puerto Ricaner Fres Oquendo abgesagt.

    „Ich bin von der Nachricht total geschockt und weine nur noch“, sagte Charr der Tageszeitung „Express“. „Ich kann mir das nicht erklären und frage mich, wie kann das sein? Ich habe noch nie irgendwas genommen.“ Er habe seine Ernährung umgestellt und nehme Ergänzungspräparate. „Vielleicht gibt es da was. Ich habe auch schon mit meinem Arzt gesprochen, von dem ich Infusionen bekommen habe. Er sagt, das sind ganz normale Vitamin-Mischungen.“

    Charr hat nun die Möglichkeit, die B-Probe öffnen zu lassen. „Natürlich hoffe ich, dass die B-Probe das Ergebnis der A-Probe widerlegt. Aber das dauert“, sagte der Boxer. „Ich kann meine Fans (...) in Köln erst mal nur bitten, mir zu glauben und darauf zu vertrauen, dass sich alles aufklärt.“ Sollte sich das Ergebnis jedoch bestätigen, wird der Weltverband WBA dem Kölner den im November vergangenen Jahres gewonnenen WM-Gürtel im Schwergewicht aberkennen und ihn für maximal ein Jahr suspendieren.