Hamburg.

    Die Exekutive der Welt-Antidoping-Agentur (Wada) entscheidet an diesem Donnerstag im Rahmen ihrer Sitzung auf den Seychellen, ob die wegen des Dopingskandals in Russland seit 2015 gesperrte nationale Agentur Rusada wieder aufgenommen wird. Der unabhängige Compliance-Ausschuss CRC hatte überraschend die Aufhebung der Sperre empfohlen, obwohl die Rusada die dafür gestellten Bedingungen – vollständige Anerkennung des McLaren-Reports zum russischen Staatsdoping sowie Zugang zum Moskauer Antidopinglabor – nicht erfüllt hat.

    Whistleblower Grigorij Rodtschenkow, der durch seine Aussagen die Aufdeckung des Staatsdopingsystems ins Rollen gebracht hatte, warnte die Wada vor diesem Schritt. „Sie darf nicht zum Opfer von Manipulationen durch das russische Sportministerium werden. Das wäre eine Katastrophe für den sauberen Sport.“ Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer sprach sich gegen eine Wiederaufnahme der Rusada aus. „Die Suspendierung sollte aufrechterhalten werden, bis die geforderten Kriterien zur Compliance mit dem Welt-Antidoping-Code erfüllt sind“, sagte er.