Tryon.

    Isabell Werth redete sich in Rage. Je länger die Dressurreiterin über die Absage der WM-Kür sprach, desto ärgerlicher wurde sie. „Wir haben gesagt, lasst es uns am Sonnabend machen“, berichtete die Doppelweltmeisterin (49), die im Team und im Grand Prix Special mit ihrem Spitzenpferd Bella Rose triumphiert hatte: „Aber die waren dafür zu unflexibel. Das ging angeblich nicht.“ Ein solches Chaos wie bei den Weltreiterspielen in den USA habe sie „noch nicht ansatzweise“ erlebt.

    Der Wirbelsturm „Florence“ hat das WM-Programm durcheinandergewirbelt und beim Veranstalter für noch mehr Turbulenzen gesorgt. Nach tagelangen Diskussionen wurde die letzte Dressurentscheidung, die für Sonntag geplante Kür, komplett aus dem Programm gestrichen. Werths Chance für eine dritte Goldmedaille war dahin. Der WM-Ort Tryon liegt etwa 350 Kilometer von der Küste North Carolinas entfernt, wo der Wirbelsturm ankam und für Verwüstungen sorgte. Experten rechnen damit, dass sich die Wasserlast mehrere Tage über das Land ergießt.

    Doch am Sonnabend waren die Bedingungen noch ideal. Die Dressur-Kür hätte ohne Probleme stattfinden können, so wie der Geländeritt der Vielseitigkeitsreiter. Der WM-Veranstalter wollte die letzte Dressurprüfung aber lieber am Montag durchführen, dann jedoch steht der Rückflug der europäischen Pferde fest.