„Solange rechnerisch alles möglich ist, glauben wir an unsere Chance – und werden alles geben.“ Sätze wie diese gehören zur Grundausrüstung jedes Spielers und Trainers, und es sollte eigentlich nie zu früh sein, um von ihnen Gebrauch zu machen. Vom Handball Sport Verein Hamburg hat man Derartiges bislang nicht gehört. Das mag damit zu tun haben, dass erst drei von 38 Saisonspielen der Zweiten Handballbundesliga absolviert sind, – was kein ausreichender Grund wäre –, oder doch damit, dass drei Niederlagen in den ersten drei Spielen niemanden im Verein in Panik versetzen, obwohl in den sozialen Netzwerken erste Hektik aufkommt.

    Sportchef Schwalb und Trainer Jansen sind erfahren genug, um zu wissen, was sie von einem jungen Team erwarten dürfen, das von der Dritten in die Zweite Liga aufgestiegen ist. Sie haben die Situation von Beginn an richtig eingeschätzt, als sie bei fünf Absteigern den Klassenerhalt als Herkulesaufgabe beschrieben. Dennoch stehen sie zu den Grundprinzipien des Clubs: finanzielle Solidität, Vertrauen in die eigene Nachwuchsarbeit, beides
    limitierende Faktoren für eventuelles Nachrüsten in der laufenden Spielzeit.

    Ob das von Siegesserien eine Klasse tiefer verwöhnte Hamburger Handballpublikum auch zu diesen Werten steht, wird nun zum Lackmustest. Der Verein braucht gerade jetzt die Unterstützung seiner gewachsenen Zahl an Fans, um irgendwann wieder eine Spitzenmannschaft in der Stadt etablieren zu können. Das aus eigener Kraft, ohne Mäzen, zu schaffen, erfordert Geduld, eine ruhige Hand und die Fähigkeit, Rückschläge auszuhalten. Dieser Weg ist angesichts der Vergangenheit des HSV alternativlos.

    Seite 24 „Wir haben genug Qualität“