Amateurfußball Manager nimmt Auszeit, Rahn bleibt Freistoßspezialist, HSV III ist König der Schlussphase

    Großkopf verärgert. Es war keine erfolgreiche Rückkehr für Ex-Wedel-Trainer Jörn Großkopf, der mit dem HEBC zum Kellerduell beim noch sieglosen TSV in Wedel antreten musste. „Das war Schlafwagenfußball“, ärgerte sich Großkopf nach der Partie. Seine Elf war zwar früh in Führung gegangen, hatte aber dann nach seinem Geschmack das Fußballspielen eingestellt. Tim Vollmer und Marcus Richter trafen noch im ersten Durchgang zum 2:1. Stanislaw Puschkaruk hätte dem Spiel nach einer Stunde eine Wende zugunsten des HEBC geben können, doch er schoss einen Foulelfmeter an den Außenpfosten. „Wir hatten endlich mal Glück“, freute sich Wedels Trainer Daniel Domingo über den ersten Saisonsieg, den ausgerechnet Manager Frank Ockens verpasste, weil er beruflich so eingespannt ist und sein Amt deshalb zunächst offiziell bis Jahresende ruhen lässt. „Ich hätte gern gewonnen, wenn er noch dabei gewesen wäre, aber Frank macht so viel im Amateurfußball, daher bin ich sicher, dass er wiederkommt“, sagte Wedels Torschütze Tim Vollmer.

    Matchwinner Rahn. „Bitte nicht! Bitte, bitte nicht! Wirklich bitte nicht!“ Stephan Rahn, Torschütze zum Siegtor beim 1:0 seines Hamm United FC gegen den Buxtehuder SV, beschwor nach Spielende flehentlich die Journalisten, nicht vom möglichen Durchmarsch der „Geächteten“ aus dem Hammer Park in die Oberliga Hamburg zu schreiben. Das mit reichlich Oberligaerfahrung bestückte Star-Ensemble fuhr seinen siebten Sieg in Serie ein, steht als Aufsteiger schon wieder auf Rang eins. Freistoßgott Rahn, einst Hamburgs Fußballer des Jahres und mittlerweile zarte 36 Jahre alt, wuchtete einen Freistoß aus 30 Metern flach auf die Torwartecke, den Buxtehudes Maximilian Busacker unhaltbar ins Tor der Gäste abfälschte. „Ja, das kann ich immer noch. Aber der Trainer hat mir geholfen. Er hat mir gesagt, ich soll einfach draufhauen“, erklärte Rahn.

    Spätzünder der Liga. Eine beeindruckende Statistik weist der HSV III als Tabellenführer der Landesliga Hammonia nach dem 2:1 in letzter Sekunde gegen den SSV Rantzau auf. 20 Punkte (sechs Siege, zwei Remis) sammelten die Rothosen. Wären alle Spiele in der 80. Minute beendet gewesen, wären es nur zwölf! „Unsere Schlussspurts zeigen uns, dass wir in der Vorbereitung wohl nicht so viel verkehrt gemacht haben. Die Fitness stimmt“, sagte HSV-III-Trainer Marcus Rabenhorst. Dies soll auch bald wieder auf den früheren HSV-Bundesligaspieler und Ex-Nationalspieler Marcell Jansen zutreffen. „Seit zwei Wochen kann er im Training alles mitmachen. Wir rechnen damit, dass er Anfang Oktober wieder auf dem Platz steht“, so Rabenhorst.


    Sensationell fairer Gillich. Tatort Seppenser Mühlenweg, 86. Spielminute: Titelkandidat Teutonia 05 führt mit 2:1 in Buchholz und erhält einen Foulelfmeter zugesprochen. Doch auf Nachfrage von Schiedsrichter Stephan Timm (SC Egenbüttel) sagt Teutonias Arne Gillich, der zehn Jahre bei den Buchholzern kickte, dass das Foul außerhalb des Strafraums stattfand. Der Freistoß bringt nichts ein, und Buchholz erzielt per Foulelfmeter durch Andreas Metzler in der 95. Minute das 2:2. Somit ist Gillich ein heißer Kandidat auf den Fairplay-Preis in dieser Saison. „Wenn Arne gelogen hätte und den Elfer zum 3:1 reinmacht, ist das Ding hier durch, sagte Buchholzs Trainer Thorsten Schneider – und hatte eine Erklärung für das vorbildliche Verhalten des Zehners parat: „Arne ist hier in Buchholz geprägt worden. Wir haben den Fairplay-Preis als Team oft gewonnen, auch mit ihm. Toll, dass er weiterhin ein so ehrlicher Spieler ist.“

    Sieg im Bruderduell. Profi-Lehrling Stephane Ambrosius vom HSV II hat das Duell mit seinem Bruder Michael beim Lüneburger SK in der Regionalliga Nord deutlich für sich entschieden. Die Hamburger gewannen mit 3:0. Als persönlichen Sieg wollte er die drei Punkte nicht einstufen: „Hauptsache, wir sind gesund vom Platz gegangen.“
    Rang vier für Vicky.
    Die Ü 40 des SC Victoria (mit Stürmer Marius Ebbers) ist bei den deutschen Meisterschaften in Berlin Vierter geworden. Im kleinen Finale unterlagen die Hamburger dem FC Bayern München 1:2. Arne Beyer traf für Vicky, Francisco Copado und Michael Mucha für die Münchner.