Hamburg. Aues Sören Bertram spielte in seiner Jugend für den FC St. Pauli und später für den Stadtrivalen HSV

    Als die Deutsche Fußball Liga (DFL) am 29. Juni den Spielplan für die Zweite Liga veröffentlichte, wollte es Sören Bertram sofort wissen: „Wann spielen wir gegen St. Pauli und wann gegen den HSV?“ Der Stürmer, der seit Juni 2016 für den FC Erzgebirge Aue auf Torejagd geht, hat schließlich eine lange Hamburger Vergangenheit. In der C- und D-Jugend spielte der in Uelzen geborene Bertram für den FC St. Pauli, von 2005 bis 2012 trug der 27-Jährige das Trikot des Hamburger SV und kam dort zu zwei Einsätzen in der Fußball-Bundesliga.

    Am Sonntag (13.30 Uhr) steht nun das nächste Duell mit seiner Vergangenheit an. Aue erwartet St. Pauli im heimischen Erzgebirgsstadion. An die Norddeutschen hat Bertram ausschließlich gute Erinnerungen. „Dort habe ich im Juniorenbereich meine ersten Schritte in Richtung des professionellen Fußballs gemacht. An die Einheiten auf den Ascheplätzen hinter dem Millerntor-Stadion erinnere ich mich gerne zurück“, schwärmt Ber­t­ram, der sich selber noch immer als „Hamburger Jung“ bezeichnet. Kontakt zu alten Kumpels bestehe nicht mehr. „Ich habe aber viele St.-Pauli-Fans bei mir in der Heimat, von denen ich nun natürlich angesprochen werde“, betont der Stürmer. Allerdings muss er diesmal nur vier Karten für das Spiel besorgen. „Meine Mutter kommt mit ihrem Lebensgefährten vorbei. Aue ist ja nicht gerade um die Ecke. Deswegen hält es sich dieses Mal in Grenzen“, erklärt er. Für die vergangene Partie am Millerntor waren es noch rund 30 Kartenbestellungen gewesen.

    Neben dieser für Bertram persönlichen besonderen Bedeutung hat die Partie für sein Team auch sportlich hohe Wertigkeit. Nach einem bescheidenen Saisonstart mit einem Punkt aus vier Partien soll nun gegen die Hamburger der erste Sieg gelingen. Die Bilanz spricht dabei klar für Aue. Die vergangenen drei Heimspiele gegen St. Pauli konnten allesamt gewonnen werden. „Uns ist die gute Bilanz bekannt, das gibt uns Selbstvertrauen. Dieses wollen wir in die Partie mitnehmen und den ersten Saisonsieg einfahren“, sagt Bertram optimistisch.

    Derzeit liegt der Club aus Sachsen auf dem 16. Tabellenplatz. Diesen wollen sie schnell verlassen, um eine erneute Relegation wie im vergangenen Spieljahr zu vermeiden. Dort sicherte Bertram seinem Club im Rückspiel beim 3:1-Sieg gegen den Karlsruher SC mit einem Dreierpack den Klassenerhalt. „Das war natürlich ein ganz besonderer Tag. Seitdem ist die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung viel größer geworden. Ich werde jetzt nicht mehr nur in Aue angesprochen“, sagt Bertram mit breitem Grinsen im Gesicht. In Hamburg ist Sören Bertram ohnehin schon ein bekannter Name.