Hamburg.

    Die Aufregung war bereits vor dem Abflug ins zweiwöchige Vorbereitungscamp in Japan groß. „Ich bin schon jetzt ziemlich nervös. Doch die Vorfreude auf die WM überwiegt allemal“, blickt Koki Nakashima mit großen Augen auf die anstehende Kendo-Weltmeisterschaft im südkoreanischen Incheon (14.–16. September) voraus.

    Kendo, auf Deutsch: Weg des Schwertes, ist eine japanische Kampfsportart, die mit Fechten verglichen werden kann. Die Sportler sind mit einer Rüstung am ganzen Körper geschützt, schlagen mit ihrem „Shinai“, dem Bambus- schwert, aufeinander ein, um Punkte zu erzielen. Es gibt vier Trefferflächen: Kopf, Handgelenke, seitlicher Oberkörper und Kehle. Die Besonderheit: Die Athleten müssen vor jedem Schlag den Kampfschrei „Kiai“ ausführen. In Deutschland gibt es etwa 3000 Kendoka. In Hamburg wird die Sportart beim SV Eidelstedt, Alster-Dujo und TH-Eilbeck angeboten.

    Für den 19 Jahre alten Nakashima, der diesen Sport seit fünfeinhalb Jahren betreibt und beim SV Eidelstedt trainiert, ist Kendo der Lebensmittelpunkt. Dreimal die Woche fährt der gebürtige Japaner von Bramfeld zum SVE, an den Wochenenden ist er oft bei nationalen und internationalen Turnieren für das deutsche Nationalteam unterwegs.

    Sein Vater und seine jüngere Schwester Tomomi betreiben ebenfalls Kendo. Als einer der wenigen hat Koki Nakashima den Sprung von den Junioren in die Herrennationalmannschaft gemeistert und steht nun vor seiner ersten WM. Ziel ist das Erreichen des Achtelfinales im Teamwettbewerb, was mit etwas Losglück wohl zu schaffen wäre. „Trotz der Aufregung gehe ich mit viel Spaß und Motivation an die Sache“, sagt er.