Tryon. Die deutsche Mannschaft will in Tryon mit Medaillen raus aus den Skandal-Schlagzeilen

    Alkoholexzesse, K.-o.-Tropfen und sexuelle Übergriffe – es waren schauerliche Geschichten, die da zuletzt aus dem Reiterlager nach außen drangen. Vor dem Start der Weltreiterspiele in Tryon/North Carolina trübten Skandale um Jungreiter die Stimmung in der deutschen Mannschaft. Die am heutigen Dienstag beginnende WM (bis 23. September) kommt nun gerade recht, um wieder positive sportliche Schlagzeilen zu schreiben. „Natürlich wird hier vor Ort im Team darüber gesprochen“, sagte Dennis Peiler, Chef de Mission der deutschen Equipe in Tryon. Eineinhalb Wochen vor der WM hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ über junge Springreiter aus dem Nationalkader berichtet, die unter Alkoholeinfluss auf Turnieren Mädchen gefügig gemacht und sexuell missbraucht haben sollen.

    „Obwohl das für den Verband eine belastende Situation ist, bin ich davon überzeugt, dass dies keinerlei Auswirkungen auf die sportlichen Leistungen unserer Reiter, Fahrer und Voltigierer haben wird“, sagte Peiler: „Alle werden ihr Bestes geben, hier in Tryon für erfreuliche Schlagzeilen zu sorgen.“

    Die ersten Medaillenchancen bieten sich in der Dressur

    Am besten geht dies mit Medaillen – wobei diese für das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) erst einmal zweitrangig sind. „Oberste Priorität hat für uns die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio 2020. Das bedeutet für die olympischen Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit eine Platzierung unter den besten sechs Mannschaften“, sagte Peiler. Zudem wolle man „natürlich an die Erfolge zurückliegender Weltreiterspiele anknüpfen und uns im Medaillenspiegel unter den besten drei Nationen behaupten“.

    Die erste große Medaillenchance bietet sich den Dressurreitern – sowohl in den Einzelkonkurrenzen als auch in dem am Mittwoch beginnenden Teamwettkampf führt der Weg zu Gold nur über die deutschen Paare. „Für uns geht es zunächst um die Teamwertung. Dort ist Gold unser Traum“, sagte Dressur-Königin Isabell Werth. Die sechsmalige Olympiasiegerin mit ihrer Wunderstute Bella Rose und Team-Olympiasieger Sönke Rothenberger mit Cosmo sind die beiden großen deutschen Hoffnungen in den Einzelwettbewerben.