Frankfurt/Main.

    Reinhard Rauball tritt als langjähriger DFL-Präsident im nächsten August ab und mahnt eine Strukturreform bei der Dachorganisation der Bundesliga-Clubs an. Mit dem Ausscheiden des 71-Jährigen verliert der deutsche Fußball in einer seiner größten Krisen eine wichtige Figur, die oft als Vermittler zwischen der Deutschen Fußball Liga und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) wirkte. Die spannende Frage wird sein, wer das Vakuum füllt - und vor allem, wie sich der FC Bayern München künftig positioniert, wenn der anerkannte Spitzenfunktionär aus Dortmund weicht.

    „Nach intensiven Überlegungen habe ich mich entschieden, im kommenden Sommer nicht erneut für ein Amt bei der DFL zur Verfügung zu stehen“, sagte Rauball nach einer Präsidiumssitzung am Montag. Für die DFL müsse künftig gelten: „Strukturen und Kompetenzen richten sich konsequent an den Herausforderungen der Zukunft aus, nicht an Satzungen von gestern und erst recht nicht an einzelnen Personen.“

    Die Aufgaben seien von einer Person kaum mehr auszufüllen. „Die Welt um uns herum hat sich verändert. Wir müssen daher als DFL einiges für uns selbst neu definieren. Dazu gehört auch die Frage: Was ist der beste organisatorische Rahmen, die richtige Struktur für die DFL und ihre Gremien?“

    DFB-Boss Reinhard Grindel lobte seinen Kollegen: „Ich habe Reinhard Rauball als ausgewiesenen Fußballfachmann und verlässlichen Menschen schätzen gelernt.“ Er habe mit seiner Erfahrung und seinem Weitblick über Jahrzehnte den deutschen Fußball in unterschiedlichen Funktionen entscheidend mitgeprägt.