Hamburg.

    Jacek Plachta tigerte vor der Kabine der Crocodiles Hamburg auf und ab, während sich seine Spieler in der Eissporthalle Farmsen für das 4:1 (4:0, 0:1, 0:0) im Testspiel gegen die Hannover Scorpions von den 1024 Fans feiern ließen. Der Trainer der Eishockey-Oberligamänner wollte noch ein paar Worte an seine Schützlinge richten, bevor er medial Klartext redete. Vor allem die personelle Situation bereitet dem Coach Kopfzerbrechen. „Uns fehlt es an Tiefe im Kader. Wir brauchen noch neue Spieler. Das steht außer Frage. Ich habe das Thema bereits angesprochen, aber unser Budget ist ausgeschöpft“, sagte Plachta schulterzuckend.

    Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Im ersten Drittel zeigten die Crocodiles eine beeindruckende Effizienz. Bereits nach 25 Sekunden sorgte Brad McGowan für die Führung. Nachdem Hannovers Patrick Schmid für einen Stockschlag in die Wade von Crocodiles- Stürmer Daniel Lupzig mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis musste, erhöhten Dominik Lascheit (13.) und erneut McGowan (17.) im Powerplay sowie Patrick Saggau (20.) auf 4:0. In der Folge kamen die Gäste durch den ehemaligen Freezers-Profi Björn Bombis (34.) nur noch zum Ehrentreffer.

    Für einen unrühmlichen Höhepunkt sorgte Crocodiles-Toptalent Leo Prüßner (17), der einen Gegenspieler mit einem Kopfstoß attackierte und mit einer Matchstrafe vorzeitig zum Duschen musste. „Das darf nicht passieren, ein absolutes No-Go“, ärgerte sich Plachta. Prüßner droht den Oberligaauftakt in zwei Wochen mit dem Gastspiel in Herne (21. September) und dem Heimspiel gegen Leipzig (23. September) zu verpassen.

    Plachta wollte nach dem 4:3-Sieg am Freitag in Hannover und dem Erfolgserlebnis vom Sonntag keinesfalls in Euphorie verfallen. „Wir brauchen uns von den zwei Siegen gegen die Scorpions nicht blenden zu lassen“, erklärte der 49-Jährige: „Wir haben uns in einigen Bereichen weiterentwickelt, aber noch sehr viel Arbeit vor uns. Vor allem defensiv lassen wir noch zu viel zu.“