Hamburg. Zweitligist reagiert auf regelmäßige Kritik von 83er-Helden wie Magath und Jakobs

    Am Mittwoch rief der ehemalige HSV-Profi Stig Töfting (49) bei Bernd Wehmeyer an. Der Däne, zwischen 1993 und 2002 für den HSV aktiv, wollte sich für die Geburtstagspost bedanken. Clubmanager Wehmeyer ist beim HSV zuständig für die Kommunikation mit ehemaligen Spielern – keine einfache Aufgabe. Immer wieder melden sich frühere Profis öffentlich zu Wort und kritisieren ihren ehemaligen Arbeitgeber. Zuletzt war es erneut Felix Magath, der via Facebook gegen Clubchef Bernd Hoffmann stichelte: „Der Vorstandsvorsitzende hat sich schon in seiner ersten unglücklich verlaufenen Amtszeit nicht mit Spielern der erfolgreichsten HSV-Ära umgeben.“

    Gemeint war vor allem die goldene Generation des HSV, die 1983 den Europokal der Landesmeister holte. Spieler wie Magath, Uli Stein, Manfred Kaltz, Holger Hieronymus oder auch Horst Hrubesch sind es, die sich immer mal wieder enttäuscht über den HSV äußern. Zuletzt hatte Ditmar Jakobs mitgeteilt, dass er sich „vom HSV gelöst“ habe. Hat der HSV ein Problem, seine Legenden wertzuschätzen? Bernd Wehmeyer, der ebenfalls zu der damaligen Mannschaft gehörte, sieht das nicht so. „Es gibt für mich kein Problem mit Ehemaligen“, sagte Wehmeyer dem Abendblatt. „Insbesondere die Ergebnisse des Leitbildprozesses haben gezeigt, dass das Gegenteil der Fall ist und viele unsere Kommunikation schätzen.“

    Vor drei Jahren hatte der HSV einen Leitbildprozess organisiert, an dem sich viele Ehemalige beteiligten. Auch mit dem „Walk of Fame“ und der Ehrenliga pflegt der Club den Kontakt zu Ex-Spielern. Um die Wertschätzung zu verbessern, gibt es nun weitere Pläne. Wie das Abendblatt erfuhr, will der HSV eine Arbeitsgruppe einführen, die Ideen entwickelt, um die Kommunikation mit verdienten Ex-Profis weiter zu stärken.

    Ob neue Maßnahmen dazu beitragen, dass Legenden wie Magath sich mit öffentlicher Kritik am HSV zurückhalten, darf aber bezweifelt werden. Insbesondere bei Magath schwingt viel Enttäuschung mit, dass er beim HSV keine Position bekleidet. Zuletzt hatte der Ex-Spieler, -Manager und -Trainer Anfang des Jahres unter Bernd Hollerbach erfolglos versucht, eine verantwortliche Funktion zu übernehmen.

    Die abgesagte Partie bei Dynamo Dresden wurde von der DFL auf Dienstag, 18. September (18.30 Uhr), terminiert.