Pinneberg. Slapstick von Pinnebergs Torwart, Trainer “total sauer“. Sousa leitet Condors Pleite ein, Bundt übertrifft Großkopf.

Bethke hofft auf Urlauber. Er konnte einem leid tun: Pinnebergs Keeper Maxim Ceban wurde noch in der Halbzeit von seinen Mitspielern getröstet. Sein verschuldetes 0:2 gegen Altona 93 war symptomatisch für das Spiel des VfL: Als Ceban den Ball lang nach vorne schlagen wollte, deutete AFC-Spieler Joshua Gebissa einen Sprung an, Ceban verlor vor Schreck die Kugel direkt vor die Füße von Marco Schultz, der aus etwa 15 Metern seinen zweiten Treffer des Tages erzielte. Am Ende war Pinneberg mit dem 0:6 noch gut bedient. „Ich bin total sauer“, sagte VfL-Trainer Patrick Bethke, der schon unter der Woche die schwache Trainingsleistung seiner Schützlinge moniert hatte. „Das war heute nicht oberligareif“, schimpfte er und hofft auf die Rückkehr einiger Urlauber. „Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft und auch ein Stück weit stolz“, freute sich hingegen AFC-Trainer Berkan Algan, für den es der dritte Sieg in Folge war.

Sousas Blackout. Schon vor der Oberligapartie des SC Condor gegen Sasel wunderten sich die Fans der Gastgeber. Ein 15er-Kader bei ihren verletzungsgeplagten Lieblingen – und Topstürmer Adrian Sousa trotzdem nur auf der Bank? „Das hat taktische Gründe“, sagte Trainer Olufemi Smith vor dem Anpfiff. „Adrian wird im Verlauf des Spiels reinkommen.“ Nach dem Abpfiff hätten sich alle Condoraner sattdessen gewünscht, Smith hätte Sousa 90 Minuten lang auf der Bank gelassen.

Eingewechselt in der 75. Minute für den verletzten Torschützen zum 1:0 Michael Löw, beging Sousa eine Tätlichkeit an Sasels Timo Adomat und sah Rot (83.). Adomat (86.) und Jean Gerken (90.) drehten daraufhin mit ihren Treffern die Partie gegen aufopferungsvoll kämpfende „Raubvögel“. „Ich habe die Szene nicht gut sehen können“, sagte Condors Trainer Smith nach dem Abpfiff. Sobald er dies nachgeholt hat, dürfte Sousa eine saftige Strafe erwarten. Glücklich waren die Saseler, deren Trainer Danny Zankl Condors starke kämpferische Leistung lobte und anderen Teams einen Tipp gab: „Das Rezept gegen uns ist nicht, sich hinten reinzustellen. Ich glaube generell, es wird in der Oberliga gegen gute Teams zu ängstlich gespielt.“

Sieg trotz Doppel-Platzverweis. Dicke Überraschung am Kiesbarg! Der FC Süderelbe besiegte Oberliga-Abo-Meister Dassendorf mit 4:3, fügte den Schleswig-Holsteinern die dritte Saisonpleite (eine mehr als in der gesamten letzten Spielzeit) zu. Kurios: In der sechsminütigen Nachspielzeit verteidigte der FCS den Vorsprung mit zwei Spielern weniger. Prince Dzigbede hatte für ein Foul an der Strafraumgrenze Gelb-Rot gesehen (89.), den fälligen Freistoß versenkte Kristof Kurczyniski (90.+2) zum 3:4 für Dassendorf, Süderelbes Martin Sobczyk reklamierte daraufhin zu heftig eine Abseitsstellung beim Assistenten und sah Rot (90.+3). „Auch mit neun Mann haben die Jungs alles reingeworfen. Riesenkompliment an die Truppe“, sagte Süderelbes Co-Trainer Timucin Gürsan. Dassendorfs Trainer Elard Ostermann war angefressen, nahm das Wort „Krise“ aber nicht in den Mund: „Mir hat in der zweiten Hälfte der letzte Biss gefehlt. Wir haben die Räume, die Süderelbe uns gelassen hat, nicht gut genutzt. So gewinnt man keine Spiele.“

Bundt als Vorkämpfer. Ein besonderes Lob von seinem Trainer Jörn Großkopf erhielt HEBC-Stürmer Janek Bundt nach dem sensationellen 3:1 des Aufsteigers bei Barmbek-Uhlenhorst, zu dem Bundt den Treffer zum 2:0 beigesteuert hatte. „Janek hat mich mit den wahnsinnigen Wegen, die er gemacht hat, echt beeindruckt. Er ist in dieser Partie so viel gelaufen wie ich in meiner ganzen Karriere nicht“, staunte Großkopf. Bundt ist damit wie prädestiniert, um Großkops Motto für die Saison zu erfüllen: „Wenn wir alle beim HEBC mit Herz und Leidenschaft bei der Sache sind, dann haben wir eine Chance auf den Klassenerhalt.“

HSV II verliert weiter. Die Krise bei der U21 des HSV spitzt sich zu. Sein Heimspiel gegen den VfB Lübeck in der Regionalliga Nord verlor das Team mit 0:1. Lübecks Daniel Franziskus überlupfte HSV II-Keeper Morten Behrens nach einem Fehlpass vom Hamburger Jonas Behounek in der zehnten Minute. Es war die dritte Pleite in Folge für die Rothosen. „Wir haben ein beschissenes Gegentor bekommen und uns hat im letzten Drittel die Konsequenz gefehlt“, sagte HSV II-Trainer Steffen Weiß. Seine Mannschaft ist nun auf einen Abstiegsplatz abgestürzt.