Hamburg. Gegen die Giessen 46ers zeigen sich die Wilhelmsburger Basketballer frech und furchtlos

    „Wir möchten dieses Jahr alles rausholen, was in uns steckt. Wir werden an unsere Grenzen gehen und schauen, was dann für uns möglich ist!“ Den Worten, die Mike Taylor (46), der neue Cheftrainer der Hamburg
    Towers am Sonnabend um kurz vor halb acht an die 1113 Zuschauer in der Wilhelmsburger edel-optics-Arena richtete, sollten in den kommenden zwei Stunden Taten folgen. Im letzten Viertel fehlte den Türmen jedoch die Luft – die Partie ging mit 82:96 (42:39) verloren.

    Der US-Amerikaner Taylor, der im Sommer den Trainerposten von Interimscoach Benka Barloschky übernahm, hatte seinem Team für das erste öffentliche Testspiel der Saison 2018/2019 eine Spielidentität mit auf den Weg gegeben, mit der die Towers über Strecken ihrem höherklassigen Gegner standhalten konnten – und das, obwohl die beiden Top-Neuzugänge Tevonn Walker und Drew Barham verletzt pausieren mussten. Die Giessen 46ers, die die vergangene Saison auf dem elften Platz der Basketball-Bundesliga abschlossen, hatten am Freitagabend das Ausbildungsteam der Towers, den SC Rist Wedel, mit 99:81 besiegt. Von Müdigkeit war beim Team von Trainer Ingo Freyer am darauf folgenden Abend jedoch nichts zu sehen.

    Im ersten Viertel dominierten die 46ers das Spielgeschehen und konnten, vor allem über den bulligen Center John Bryant (18 Punkte), eine Zehn-Punkte- Führung herausspielen. Lichtblick auf Hamburger Seite war der erst 17 Jahre alte Debütant Justus Hollatz. Der Flügelspieler begeisterte mit furchtlosen Korbangriffen und schnellen Tempodribblings. Im zweiten Viertel gewöhnten sich die Towers immer mehr an die starken Hessen und konnten dank spektakulären Pässen von Aufbauspieler Achmadschah „Cha Cha“ Zazai viele freie Würfe kreieren. Diese wurden vom heißlaufenden Malik Müller (16 Punkte) genutzt und führten zu einer 42:39 Halbzeitführung.

    In der zweiten Halbzeit zeigte sich allerdings die Klasse des Teams aus dem Basketball-Oberhaus. Gegen die Gießener Max Landis und erneut John Bryant fanden die Hamburger kein Defensiv-Rezept mehr und mussten sich deshalb am Ende doch deutlich geschlagen geben. Eine Niederlage, die jedoch Hoffnung macht. „Mir hat gefallen, was ich gesehen habe. Wir haben uns gut geschlagen und die Unterstützung von den Fans war play-off-reif.“, sagte Coach Taylor nach dem Spiel.

    Am kommenden Wochenende treten die Hamburger zu weiteren Vorbereitungsspielen im dänischen Aarhus an. Der Saisonauftakt ist dann am 22. September gegen Baunach.