New York. Hamburgerin übersteht bei US Open Runde eins – Kerber weiter, Mischa Zverev raus

    Wimbledonsiegerin Angelique Kerber hat gegen alle Widrigkeiten ein erneutes Tennis-Erstrundendebakel bei den US Open in New York abgewendet. Bei tropischen Bedingungen rang die Siegerin von 2016 ihre unbequeme russische Auftaktgegnerin Margarita Gasparjan (Nr. 370) mit 7:6 (7:5), 6:3 nieder, nachdem die Kielerin im Vorjahr als Titelverteidigerin gleich zum Auftakt gescheitert war.

    Als der Sieg nach 1:44 Stunden extrem schweißtreibender Arbeit feststand, lächelte Kerber und ballte im Louis-Armstrong-Stadium erleichtert die Hand zur Faust. „Es war ein richtig hartes Match“, sagte die Weltranglistenvierte. „Es war nicht einfach heute, vor allem wegen der Bedingungen. Es ist echt heiß hier draußen.“ Bei 36 Grad Hitze am Nachmittag musste die 30-Jährige wieder einmal all ihren Willen mobilisieren. Nächste Gegnerin ist in der Nacht zu Donnerstag die Schwedin Johanna Larsson (Nr. 82), gegen die sich Kerber in bisher drei Vergleichen jeweils klar durchsetzen konnte.

    Eine ganz andere Hausnummer wartet auf Carina Witthöft (23). Die nach einem schwachen Tennisjahr auf Weltranglistenplatz 101 abgestürzte Hamburgerin setzte sich gegen Caroline Dolehide (USA/Nr. 119) mit 6:3, 7:6 (8:6) durch und gewann damit erstmals seit Wimbledon 2017 wieder ein Match bei einem Grand-Slam-Turnier. 14-mal hatte sie in dieser Saison bereits das Aus in Runde eins erwischt. Wie zur Belohnung trifft Witthöft nun erstmals in ihrer Karriere auf die 23-malige Majorsiegerin Serena Williams (36/USA/Nr. 17). „Es wird spannend für mich“, sagte Witthöft. Sie wolle die Partie so gestalten, dass sie mit sich zufrieden sein kann.

    Vor Witthöft hatten sich bereits die Weltranglistenneunte Julia Görges (29/Bad Oldesloe) und Tatjana Maria (31/Bad Saulgau/Nr. 70) in ihren Erstrundenmatches durch­gesetzt.

    Eine 2:0-Satzführung verschenkte dagegen Mischa Zverev (Nr. 48) beim 6:4, 6:2, 4:6, 6:7 (2:7), 2:6 gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz (Nr. 74). „Ich habe angefangen, Krämpfe zu bekommen, schon Ende des zweiten Satzes“, sagte der 31 Jahre alte Hamburger. Er führte das aber nicht auf das schwül-heiße Wetter zurück. Im vergangenen Jahr hatte der ältere der Zverev-Brüder in New York das Achtelfinale erreicht.

    Florian Mayer beendete seine Karriere mit einer Viersatzniederlage gegen den Kroaten Borna Coric. „Es war eine lange Reise. Ich bin ziemlich stolz auf meine Karriere“, sagte der 34 Jahre alte Bayreuther zum Abschied.