Hamburg. „Sport Bild“- und Smash-Award vor 750 geladenen Gästen in Hamburg verliehen. Auszeichnungen für Kerber, Kovac und Krause

    Ob der Montagabend ein historischer war, darüber gab es keine finale Auskunft. Nachdem die Axel Springer SE, zu deren Portfolio die „Sport Bild“ zählt, kürzlich über den Umzug von Deutschlands größter Sportzeitschrift nach Berlin informiert hatte, fürchteten einige, dass Hamburg eines seiner bedeutenden sportlichen Gesellschaftsevents verlieren würde. Ein offizielles Statement dazu gab es nicht, wohl aber Hinweise darauf, dass der „Sport Bild“-Award auch in den kommenden Jahren in der Fischauktionshalle verliehen werden könnte. Die Macher fürchten, in der Hauptstadt eine untergeordnete Rolle spielen zu müssen, während Hamburg nach nun 16 Ausrichtungen als Standort gelernt sei.

    750 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur und vor allem Sport waren gekommen. Bei Zanderfilet an Gurkensalat, Rinderfilet mit kleinen Kartoffeltörtchen, Ravioli mit Ricotta-Spinat-Füllung und Tiramisu zum Dessert wurde an der Elbe bis in die Nacht hinein gefeiert und vor allem gefachsimpelt.

    Mittendrin statt nur dabei: Otto Rehhagel mit seiner Frau Beate. Der
    80-Jährige, 1998 mit dem 1. FC Kaiserslautern als erster Aufsteiger deutscher Fußballmeister und 2004 mit Griechenland sensationell Europameister, wurde für seine Verdienste als Trainer mit dem Ehrenpreis fürs Lebenswerk ausgezeichnet. Die Laudation hielt Rudi Völler, einst noch Spieler unter „König“ Otto bei Werder Bremen. „Wenn man einen solchen Preis bekommt, dann weiß man, dass sich alles gelohnt hat, was man gemacht hat im Leben“, sagte Rehhagel gerührt.

    Durch das offizielle Programm führten sympathisch und souverän Sat.1-Moderatorin Andrea Kaiser (36) und „Sport Bild“-Chefredakteur Matthias Brügelmann (46). Nicht alle der in neun Kategorien ausgezeichneten Preisträger konnten ihre Trophäen persönlich entgegennehmen. Wimbledonsiegerin Angelique Kerber (30) erhielt ihren Preis als „Star des Jahres“ aus den Händen des ehemaligen Tennisprofis Tommy Haas (40) in New York, wo die Kielerin an diesem Dienstag bei den US Open gefordert ist. Beide waren live zugeschaltet. Andere, wie der „Trainer des Jahres“ Niko Kovac (46), der mit Eintracht Frankfurt das DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern gewann und nun die Münchner trainiert, oder die Eis­hockeymänner, die mit Olympiasilber für die „Überraschung des Jahres“ sorgten, ließen sich gebührend feiern. Und so blieb am Ende eines emotionalen Abends die Erkenntnis, dass Hamburg auch weiterhin die Reise zum „Sport Bild“-Award wert sein sollte.

    Preisträger 2018: „Star des Jahres“: Ange­lique Kerber. „Trainer des Jahres“: Niko Ko vac. „Vorbild des Jahres“: Aljona Savchenko/Bruno Massot. „Überraschung des Jahres“: Eishockey-Nationalmannschaft. „Comeback des Jahres“: Gesa Felicitas Krause. Sonderpreis der Chefredaktion: Toni Kroos. Bester TV-Experte: Matthias Sammer. E-Sport: Ralf Reichert. Lebenswerk: Otto Rehhagel.