Amateurfußball: NTSV versagt gegen Osdorf, Sabas entschuldigt sich im Clubheim, FC Bergedorf kassiert 0:18.


Gerechte Strafe. Zu viele Nebensächlichkeiten beschäftigten die Spieler des Oberligisten Niendorfer TSV während der Partie gegen den TuS Osdorf. Schiedsrichter Adrian Höhns hatte vor der Partie die abgeschnittenen Stutzen nicht durchgehen lassen und damit schon die Niendorfer Konzentration gestört. Osdorf musste daraufhin auch die Stutzen wechseln, hatte sich aber besser im Griff und gewann am Ende verdient mit 2:1. „Es war schlecht. Einige unserer Spieler sind vielleicht mit ihrer Rolle überfordert“, ärgerte sich Trainer Ali Farhadi. Der NTSV-Coach sprach von zu viel „Klugscheißerei“ in den eigenen Reihen: „So etwas kenne ich gar nicht, und es wäre ärgerlich gewesen, wenn wir mit so einer Leistung noch einen Punkt geholt hätten.“

Sabas sagt Sorry. Eine ungewöhnliche Gelegenheit zur Entschuldigung erhielt Barmbek-Uhlenhorsts Niklas Sabas nach dem 2:3 in Meiendorf (siehe auch Story). Der BU-Kapitän vertrat auf der öffentlichen Pressekonferenz im Meiendorfer Clubheim das abwesende Trainerduo Marco Stier und Yusuf Akbel. „Beide haben noch einen Termin, also mache ich das heute“, so Sabas. Prompt wurde er gefragt, was er denn in der 70. Minute getan habe, als Sabas für eine Tätlichkeit an Leonel Varela Monteiro vom Platz geflogen war. Vor allem die gut 50 BU-Fans, die trotz schwacher Leistung ihres Teams 90 Minuten für Top-Stimmung gesorgt hatten, lauschten gebannt ihrem Spielführer. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich noch einmal öffentlich bei der Mannschaft und bei euch, unseren Fans, zu entschuldigen. So etwas darf mir nicht passieren, als Kapitän erst recht nicht“, sagte Sabas und bekam Applaus. Dann fügte er hinzu: „Es gab ein bisschen Trash-Talk, wir standen Kopf an Kopf. Im Spielbericht wird Kopfstoß stehen. War dumm von mir, aber mein Gegenspieler hat dankend angenommen. Von diesem Kopfstoß wird er sich sicher schnell erholen.“

Vier Stück für HSV II. Die vierte Niederlage im sechsten Spiel kassierte Regionalligist HSV II daheim im Nord-Derby gegen Wolfsburg II. Bereits nach einer halben Stunde führten die Wölfe mit 3:0, legten den vierten Treffer eine Viertelstunde vor Schluss nach. „Wir haben vor allem in der Anfangsphase unsere Vorgaben vernachlässigt, da stimmte das Zweikampfverhalten überhaupt nicht“, ärgerte sich HSV-II-Trainer Steffen Weiß. Einen eminent wichtigen Sieg fuhr dagegen der FC St. Pauli II ein, verließ durch das 1:0 von Profi-Leihgabe Jan-Marc Schneider (40.) bei Lupo Martini Wolfsburg das Tabellenende. Eintracht Norderstedt spielte gegen den VfB Lübeck 1:1.

Armer Chergui. Ein unglaubliches Ergebnis produzierten die Hammonia-Landesligisten FC Türkiye und SC Als­tertal-Langenhorn. Nach 90 turbulenten Minuten siegte der FCT 12:5. „Fußball ist Zirkus. Die Zuschauer wollen gut unterhalten werden“, sagte Türkiyes Trainer Michael Fischer – bevor er den Ernst der Lage ins Visier nahm: „Unsere Zwischenbilanz mit Rang zwei ist gut und zwölf Tore zu machen ist schon okay, aber fünf Treffer kassieren gegen eine Mannschaft, die unten steht, geht nicht. Die Balance in unserem Spiel hat nicht gestimmt und SCALA hatte mit Florian Kurzberg eine Maschine auf dem Platz. Von seiner Leistung mit 37 Jahren können sich andere Spieler eine Scheibe abschneiden.“ Zum Schluss hatte Fischer Mitleid mit seinem Keeper Zakaria Chergui: „So, wie wir gespielt haben, ist es ja auch respektlos ihm gegenüber, wenn er fünfmal hinter sich greifen muss.“

Überforderter FCB. Von einer Blamage zur nächsten eilt der FC Bergedorf 85 in der Bezirksliga Ost. Das Platzduell an den Sander Tannen beim ASV Bergedorf 85 verlor der FCB mit 0:18. Vier Klatschen und ein Nichtantritt an fünf Spieltagen, 0:56 Tore, da hatte ein ASV-Fan Mitleid: „Dreistellig oder Spielabbruch“, forderte der Anhänger nach dem 17:0 – fand aber kein Gehör.

Zankls Motivationstrick. Durch ein 2:0 beim SV Rugenbergen behält der TSV Sasel Rang eins in der Oberliga und seine weiße Weste mit 15 Zählern aus fünf Spielen. Momentan profitiert das wegen der Installation einer Lärmschutzwand am heimischen Parkweg nur auswärts antretende Team von einem speziellen Motivationstrick ihres Trainers Danny Zankl. „Vor der Saison haben wir besprochen, dass wir gegen unsere ersten sieben Auswärtsgegner in der vergangenen Saison nur drei Remis und vier Niederlagen geholt haben. Wir wollten diesmal besser sein“, so Zankl. Bezüglich der Tabellenführung stapelt er weiter tief: „Das ist schon ein besonderes Glücksgefühl, aber leider bin ich Perfektionist. Wir haben viel zu verbessern. Weder die Jungs noch ich werden sich blenden lassen.“