Ehemaliger Kreisligakicker trifft für Hannover 96. Mainz 05 gelingt erster Auftaktsieg seit fünf Jahren

Treffer: Er wartete wie schon im DFB-Pokal bis zur Nachspielzeit, dann schlug Marco Reus erneut zu. Vier Tage nach seinem Treffer in der 121. Minute im Pokal bei Greuther Fürth war es am Sonntag die 91. Minute gegen RB Leipzig. Borussia Dortmunds Kapitän erzielte nicht nur sein 100. Bundesligator, er rundete auch seine erneut starke Vorstellung ab. Sein Treffer zum 4:1-Endstand hievte den BVB zum Abschluss des ersten Spieltags an die Spitze der Fußball-Bundesliga. Neuzugang Axel Witsel traf nach seinem Tor im Pokal auch bei seinem Bundesliga-Debüt.

Tor-Joker: Anthony Ujah lief überglücklich in die Mainzer Kurve und ließ sich von den FSV-Fans gebührend feiern. Kurz zuvor hatte der Nigerianer als „Joker“ den Siegtreffer zum 1:0 der Rheinhessen gegen den VfB Stuttgart erzielt. „Ich habe lange kein Tor mehr gemacht, auch weil ich nicht immer fit war. Ich habe im Sommer hart gearbeitet und mich jetzt dafür belohnt“, sagte Ujah. Mainz gelang damit erstmals nach fünf Jahren wieder ein Auftaktsieg, für Stuttgart ist der Fehlstart in die neue Saison nach dem Pokal-Aus bei Hansa Rostock dagegen perfekt.

Transfer: Der FC Schalke hat sich im Transferpoker um Bayern Münchens Nationalspieler Sebastian Rudy durchgesetzt. Eine offizielle Bestätigung stand am Sonntagabend noch aus. Der 28-Jährige soll den deutschen Vizemeister rund 16 Millionen Euro kosten. Auch RB Leipzig hatte sich lange um eine Verpflichtung Rudys bemüht, zuletzt aber davon Abstand genommen. Schalke 04 spielt in dieser Saison im Gegensatz zu Leipzig in der Champions League.

Aufstieg: Als Hannovers Hendrik Weydandt (23) sich an der Seitenlinie aufstellte, schwoll der Lärmpegel im Gästeblock des Bremer Weserstadions an. Tatsächlich traf er 77 Sekunden nach einer Einwechslung in der 75. Minute mit seiner zweiten Ballberührung zum 0:1 (Endstand 1:1). In der Vorwoche hatte Weydandt im DFB-Pokal beim Karlsruher SC (6:0) ein Doppelpack erzielt. Der Hobbypianist kickte vor vier Jahren noch beim TSV Groß Munzel in der Kreisliga Hannover Land, vergangene Saison bei Germania Egestorf/ Langreder in der Regionalliga Nord. „Es kommt kaum noch vor, dass Spieler durchs Raster fallen“, sagt 96-Sportchef Horst Heldt. „Diese Märchen werden seltener.“

Autsch: Trainer Christian Streich fehlte bei der 0:2-Niederlage des SC Freiburg gegen Eintracht Frankfurt auf der Bank der Breisgauer. Ein Bandscheibenvorfall hatte Streich außer Gefecht gesetzt. Er wurde von seinen Assistenten Lars Voßler und Florian Bruns, ehemals beim FC St. Pauli aktiv, vertreten.