Hamburg. St. Paulis teuerster Spieler will sich ändern, Allagui fällt mit Rippenbruch aus

    Einen Superlativ kann Cenk Sahin auf jeden Fall für sich in Anspruch nehmen. Der 23 Jahre alte Offensivspieler ist der teuerste Profi im aktuellen Kader des FC St. Pauli. Rund 1,3 Millionen Euro hat der Club vom Millerntor für den Türken vor gut einem Jahr an Ablöse bezahlt und damit mehr als für jeden anderen Akteur seiner Mannschaft. Nach einem Jahr Leihe vom türkischen Erstligisten Basaksehir FK in der Saison 2016/17 nahm ihn St. Pauli im Sommer 2017 endgültig unter Vertrag und stattete ihn mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2021 aus.

    Gemessen daran, dass Sahin als 21-Jähriger schon mit einem heute absurd anmutenden Marktwert von vier Millionen Euro taxiert wurde (Quelle: transfermarkt.de), war die gezahlte Ablöse noch moderat. Doch bisher haben sich die hohen sportlichen Hoffnungen, die die Vereinsführung in ihn gesetzt hat, auch noch nicht wirklich erfüllt. In nur 35 von 68 möglichen Punktspielen stand er in der Startelf. Sechs Tore und neun Torvorlagen sind vor allem vor dem Hintergrund eine mäßige Bilanz, dass seine fahrlässigen Ballverluste mehrfach zu brenzligen Situationen und Gegentoren geführt haben. 14 Gelbe und eine Rote Karte kommen als Makel dazu.

    Dieser Platzverweis ist auch noch in recht frischer Erinnerung. Beim 1:3 in Regensburg am 21. April war Sahin gerade einmal vier Minuten auf dem Platz, als er mit offener Sohle grätschte und seinen Gegenspieler Jann George traf. „Ich weiß, dass ich damals meiner Mannschaft geschadet habe. Auch wenn ich unmittelbar davor selbst gefoult worden und aus der Balance gekommen bin, hätte ich besser aufpassen müssen. Ein Vorsatz aber war auf keinen Fall dabei“, sagt er mit einem Abstand von gut vier Monaten reumütig.

    Seither aber hat Sahin kein Zweitligaspiel mehr bestritten. In den beiden Heimspielen danach, in denen sich St. Pauli den Klassenverbleib sicherte, war er gesperrt, danach ließ ihn Trainer Markus Kauczinski in der Liga nicht mehr spielen. Beim Pokal-Aus beim SV Wehen Wiesbaden (2:3 nach Verlängerung) kam er als Joker ins Match, bewirkte aber nur wenig. Daher wird er wohl im Auswärtsspiel am Sonntag (13.30 Uhr) bei Union Berlin auch nur auf eine Einwechslung hoffen können. „Es gibt im Fußball solche Phasen. Mir bleibt nur übrig, im Training Gas zu geben. Ich spüre, dass ich langsam in den Rhythmus komme“, sagt Sahin.

    Ein Wechselbad der Gefühle durchlebte St. Paulis Stürmer Sami Allagui am Donnerstag. Erstmals seit seiner Rippenverletzung, trainierte er am Vormittag wieder mit. Am Nachmittag kam der Rückschlag. Eine MRT-Untersuchung ergab, dass ein Bruch des Rippenknorpels vorliegt. Er fällt nun doch für längere Zeit aus.