Hamburg. Sportlich waren die Cyclassics ein Erfolg. Das Feedback der Gemeinden steht noch aus

    Die Gitter und Zelte sind abgebaut, die Innenstadt gesäubert. Nichts erinnert am Montag mehr daran, dass am Sonntag bei schönstem Norddeutschlandwetter 250.000 Zuschauer die Rennen der Jedermänner und als Höhepunkt die weltbesten Radprofis bei den EuroEyes Cyclassics in und um Hamburg herum bejubelt hatten. Das Eliterennen ist das wichtigste deutsche Eintagesrennen im internationalen Kalender. Seine Bedeutung spiegelt die Teilnahme durch die besten Sprinter der Welt wider. Dass parallel mit Beachvolleyball und der Rollstuhlbasketball-WM zwei weitere große Sportveranstaltungen stattfanden, stört zumindest die Organisatoren der Cyclassics nicht.

    „Die Überschneidungspunkte bei den Zuschauern sind gering“, sagt Oliver Schiek, Geschäftsführer der Veranstaltungsagentur Ironman. „Wer Sport in all seinen Facetten liebt, der kam am vergangenen Wochenende auf seine Kosten.“ Wie sich die notwendigen Straßensperrungen auf die beteiligten Stadtteile und Gemeinden im Umland ausgewirkt haben, kann Schiek noch nicht einschätzen. „Es ist zu früh, um darüber etwas zu sagen“, sagt er. Speziell die neue 100-Meter-Strecke durch Schleswig-Holstein habe sicherlich so manchen Ort vor Probleme gestellt. Zwar hatten die Organisatoren viel Überzeugungsarbeit geleistet, um im Vorfeld die Bedenken zu verringern. „Aber natürlich wissen wir erst nach dem Einsammeln der Feedbacks, wie die Belastungen tatsächlich aufgenommen wurden.“

    Wirtschaftlich gesehen war die Veranstaltung mit einem geschätzten Etat von etwa 3,5 Millionen Euro wie in den vergangenen Jahren solide finanziert. Antrittsgelder, Sponsoren, Einnahmen durch die TV-Übertragungen sowie die Messe decken neben den Standardausgaben die Verteuerung der Sicherheitsmaßnahmen sowie die Zusatzkosten für Ausarbeitung und Umsetzung des neuen Streckenverlaufs. Dass bei 18.000 Anmeldungen nur 15.600 Radfahrer antraten, ist laut Veranstalter normal. „Die Quote der Nichtperformer liegt bei etwa zehn Prozent. Mal sind es mehr, mal weniger“, sagt Schiek.

    Für 2019 stehen jedenfalls die Eckdaten fest. Die Antrittsgelder bleiben stabil. Auch der WorldTour-Status des Profirennens ist noch gesichert. Nur der Streckenverlauf muss geklärt werden. Dabei helfen Gespräche.