Hamburg. Der deutsche Basketball-Nationalspieler Dennis Schröder überraschte mit seinem spontanen Auftritt

    Das ist doch nicht etwa? Nein, das kann nicht sein. Doch, das ist er tatsächlich! Die mehr als 1000 Zuschauer auf dem Spielbudenplatz jubelten, als sie Dennis Schröder erkannten, glaubten aber zunächst, der derzeit beste deutsche Basketballer sei nur zum Autogrammeschreiben und fürs Selfie-Posieren zu den ING 3x3 German Championship auf die Reeperbahn gekommen. Doch es kam noch viel besser.

    Zur Verzückung der Fans tauschte Schröder sein stylisches Freizeit-Outfit gegen kurze Hose und Trikot, lief für das Aachener Team „Der Stamm Flex“ auf und begeisterte die Basketballfans mit seinen Tricks und entscheidenden Körben. Wenig überraschend schaffte es das Team des 24 Jahre alten Point Guards, der in diesem Sommer von den Atlanta Hawks zu Oklahoma City Thunder wechselte, ins Finale.

    Gegen das Team „Klutsh“, ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen, mussten Schröder und Co. in die Verlängerung und siegten schließlich mit 17:15, standesgemäß durch einen Korb des Braunschweigers.

    Schröder besuchte in Hamburg seine Familie

    „Das ist der Basketball, mit dem ich aufgewachsen bin“, sagte Schröder, der bereits 2016 deutscher Meister geworden war. Nur zwölf Sekunden haben die Teams in diesem Format jeweils Zeit, um zum Abschluss zu kommen. Der NBA-Profi war begeistert von der Chance, kurzfristig auflaufen zu dürfen. Er war zufällig in Hamburg, um seine Familie zu besuchen und einen Junggesellenabschied zu feiern, als ihm Freitagabend die Idee kam, einen Bekannten zu fragen, ob er nicht mitspielen könne.

    Gesagt, getan. Teamkapitän Dia Soliman räumte bereitwillig seinen Platz und gab Schröder die Möglichkeit, ein paar seiner herausragenden Tricks zu zeigen. „Im Sommer spiele ich immer noch gerne, weil man hier mal neue Moves ausprobieren kann, die man in der Halle nicht machen würde“, sagte Schröder und kündigte an: „Bei der nächsten deutschen Meisterschaft wäre ich gerne wieder dabei.“

    Fern ab jeglicher Starallüren stand Dennis Schröder inmitten der Zuschauer, unterhielt sich mit seinen Teamkollegen und den Fans, schaute sich die anderen Spiele an und genoss sichtlich die Atmosphäre.

    „Der nun zweifache deutsche Meister freute sich über den Erfolg und die wachsende Bedeutung des 3x3 Basketballs: „Es macht einfach Spaß. Dass der 3x3 Basketball jetzt auch noch olympisch wird (erstmals 2020 in Tokio, d. Red.), freut mich als jemand, der aus dem Streetball kommt, extrem.“

    Bei den ING 3x3 German Championship (vom Deutschen Basketball-Bund organisiert) wurden in drei weiteren Kategorien die nationalen Titel ausgespielt. Der erste Platz in der Kategorie U 18 männlich ging an das Team „Arnold Youngster“ aus Baden-Württemberg, das sich gegen das „Team Hessen 1“ mit 21:12 durchsetzte. Bei den U 18 weiblich holte sich die Mannschaft „#1 Hessen Girls“ gegen das Team „#2 Hessen Girls“ mit 17:12 den Sieg. Bei den Damen siegten die „InternationalHomies 2“ aus Niedersachsen gegen die „Arnolds Ladies“ mit 18:9.

    Stefan Raid, Vizepräsident des deutschen Basketballbunds, zeigte sich begeistert: „Eine herausragende Meisterschaft mit hervorragenden sportlichen Leistungen. Der Spielbudenplatz als Veranstaltungsort war ideal.“ Für Hamburgs Sportstaatsrat Christoph Holstein dient das Event als Blaupause für das Konzept Active City, attraktive Sportevents im Herzen der Stadt durchzuführen.

    Laut Veranstalter kamen mehrere Zehntausend Zuschauer an den beiden Spieltagen. Der nächste Basketball-Höhepunkt ist mit dem Supercup (7./8. September) nicht mehr fern. Neben dem deutschen Team treten die Türkei, Tschechien und Italien in der edel-optics.de Arena an. Das Turnier dient als Vorbereitung auf die zweite WM-Qualifikationsphase (die Endrunde findet 2019 in China statt). Auch dann wird, diesmal weniger überraschend, Schröder seine Kunststücke zeigen.