Hamburg. Auch bei den Cyclassics 2018 ist der Sieger bei den Profis wohl ein Sprinter

    Der Lokalheld machte gleich mal eine Ansage. „Ich setze ein bisschen auf das Heimspiel“, sagte Radprofi Nikias Arndt (26) aus Buchholz selbstbewusst, als er gefragt wurde, was er sich denn vorgenommen habe für die Cyclassics am kommenden Sonntag. „Wir haben ein junges Team mit mir als Leader. Wir sind zwar nicht das allerstärkste, aber hier in Hamburg beim Heimrennen habe ich mir schon etwas vorgenommen.“ Im vergangenen Jahr war er aussichtsreich liegend 20 Kilometer vor dem Ziel gestürzt. Das soll diesmal anders werden, auch wenn in Arndts Team Sunweb mit Phil Bauhaus kurzfristig ein Anfahrer für den Sprint krankheitsbedingt ausfiel.

    Wie schon oft wird auch dieses 23. Profirennen der EuroEyes Cyclassics über rund 220 Kilometer mit 18 Teams und 150 Fahrern mutmaßlich im Sprint nach der letzten von drei Überquerungen des Wasebergs (zehn Prozent Steigung) entschieden. Die Konkurrenz der antrittsschnellsten Radfahrer der Welt ist in diesem wichtigsten deutschen Eintagesrennen groß. Vorneweg will der dreimalige Weltmeister Peter Sagan (Slowakei), gerade erst mit dem Grünen Trikot des Sprintbesten bei der Tour de France gekrönt, seinem deutschen Team Bora-Hansgrohe den Sieg sichern. Auch der Brite Mark Cavendish vom südafrikanischen Team Dimension Data ist im Normalfall vorn dabei. Gefragt, auf wen sie denn als Siegfahrer tippen wurden, waren sich Sportstaatsrat Christoph Holstein und Organisationschef Oliver Schiek einig: „André Greipel“. Der Rostocker fährt noch bis zum Saisonende für das belgische Team Lotto-Soudal.

    Aber auch die Kollegen John Degenkolb, Etappensieger der diesjährigen Tour vom US-Trek-Segafredo sowie Marcus Burkhardt, Teamkollege und Helfer von Peter Sagan, hoffen auf eine vordere Platzierung. Burkhardt war schon Mittwoch mit Ehefrau und den Töchtern angereist. „Ich liebe Hamburg“, sagte er. Nur Tochter Lena fand die Reise anfangs langweilig. Sie wurde am Donnerstag acht Jahre alt. Doch ein Eis bei der Pressekonferenz und eine öffentliche Gratulation machten dem Geburtstagskind gute Laune.

    Oliver Schiek von Veranstalter Ironman warb noch einmal für das Streckenprofil. „Ich bin die Runde um den Sachsenwald Anfang der Woche abgefahren“, sagte er. „Als Schwarzwälder würde ich sie zwar als flach einschätzen, aber für Norddeutschland ist sie ganz schön wellig.“ Und weil auch die Zieleinfahrt mit sechs Metern Breite ganz schön eng ist, wird der Zielsprint wie so oft schon, der attraktivste Rennmoment sein.