Toronto.

    Mischa Zverev (21) hat in Toronto (Kanada) nicht nur ein Tennismatch verloren, mit der Aufarbeitung seiner Viertelfinalniederlage gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas verspielte er erneut viele Sympathien. „Ich bin einer der ehrlichsten Spieler auf der Tour. Wenn jemand besser spielt als ich, dann sage ich das auch. Aber heute war es von beiden Seiten erbärmlich. Auch er hat nicht gut gespielt“, sagte Zverev. Sein Ärger war immerhin verständlich. „Ich war 6:3, 5:3 vorne, habe zum Matchgewinn aufgeschlagen und hatte im Tiebreak des zweiten Satzes zwei Matchbälle. Normalerweise hätte ich seit eineinhalb Stunden in der Kabine sein müssen“, sagte Zverev, der sich zunächst selbstkritisch zeigte: „Ich habe den Ball überhaupt nicht gespürt, kein gutes Match gespielt.“ Am Ende verlor der gebürtige Hamburger nach 2:27 Stunden mit 6:3, 6:7 (11:13), 4:6.

    Tsitsipas reagierte auf den Ausfall Zverevs professionell: „Ich habe seine Äußerungen gehört. Ich war heute einfach cleverer, das hat ihn fertig gemacht“, meinte der 21 Jahre alte Grieche, der am Sonntagabend (nach Redaktionsschluss) erstmals im Finale eines Masterturniers stand und hier auf den spanischen Weltranglistenersten Rafael Nadal (32) traf. Mit Dominic Thiem (Österreich), Novak Djokovic (Serbien) und Alexander Zverev hatte der Weltranglisten-27. drei Top-Ten-Spieler ausgeschaltet und sich im Ranking um mindestens zwölf Plätze verbessert.

    Zverev, in Toronto Titelverteidiger, fällt wegen seines frühen Ausscheidens auf Platz vier der Weltrangliste zurück. In dieser Woche tritt er in Cincinnati (US-Bundesstaat Ohio) an. 2017 verlor dort gleich sein Auftaktmatch.