Aarhus. Zwei deutsche Medaillen bei den Weltmeisterschaften im dänischen Aarhus

    Ein Ziel geschafft, eins knapp verpasst: Das deutsche Nationalteam segelt nach zweimal Weltmeisterschafts-Bronze in der Bucht von Aarhus (Dänemark) optimistisch auf Kurs Tokio 2020. Fünf von acht möglichen Nationenplätzen für die Olympischen Sommerspiele wollten die deutschen Segler sichern, drei sind es geworden: in den Klassen Laser, Laser Radial und 49er. „Wir haben unsere Zielsetzung von zwei Medaillen erreicht“, sagte Nadine Stegenwalner, Sportdirektorin des Deutschen Segler-Verbandes (DSV). „Die zweite Mission konnten wir nicht ganz erfüllen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir die Nationenstartplätze in unseren acht Segeldisziplinen lösen werden.“

    Lasersegler Philipp Buhl bleibt der Erfolgsgarant in der Segelnationalmannschaft. Der 28 Jahre alte Weltranglistenzweite vom Norddeutschen Regatta Verein (NRV) aus Hamburg konnte sich seinen Traum vom Titel zwar nicht erfüllen, holte aber mit Bronze seine dritte WM-Medaille nach 2013 (Bronze) und 2015 (Silber). „Nach Höhen und Tiefen und zwei schweren Fehlern war ich am Ende sehr glücklich über Bronze“, sagte Buhl. „Aber mein Ziel bleibt unverändert: Ich will Weltmeister oder Olympiasieger werden.“

    Für den Coup dieser WM sorgte die junge Kieler 49er-Crew Tim Fischer/Fabian Graf (NRV/Verein Seglerhaus am Wannsee), die ebenfalls eine Bronzemedaille gewann. „Damit haben wir uns auch selbst überrascht“, sagte der 23 Jahre alte Steuermann Fischer. Die Olympiadritten Erik Heil/Thomas Plößel (NRV) wurden im abschließenden Medal Race nur Zehnter und Letzter, fielen dadurch von Platz drei noch aus den Medaillenrängen und wurden Vierter. Gold holte sich das kroatische Brüderpaar Sime und Mihovil Fantela.

    Nacra-17-Steuermann Paul Kohlhoff und seine erst 18 Jahre alte Vorschoterin Alica Stuhlemmer aus Kiel hatten Pech. Eine spektakuläre Kenterung im elften von 13 WM-Rennen kostete das Duo den Finaleinzug. Dennoch: Kohlhoff war nach lebensbedrohlicher Operation im Dezember und monatelanger Reha-Phase der Anschluss an die Weltspitze gelungen.

    Die Sicherung des Nationenstartplatzes in der Nacra-17-Klasse für Olympia 2020 verpassten Kohlhoff/Stuhlhemmer lediglich um einen Platz. „Das tut schon weh“, sagte der 23-jährige Kohlhoff. „Ich habe vor der Kenterung einfach keine Sekunde daran gedacht, den Fuß vom Gas zu nehmen. Das muss ich lernen.“