Berlin. Hindernisläuferin verteidigt ihren EM-Titel. Frauenstaffel gewinnt Bronze

    Gesa Felicitas Krause aus Trier hat am Schlusstag der Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin für ein goldenes Finale der deutschen Sportler gesorgt und die sechste Goldmedaille für das DLV-Team geholt. Die 26-Jährige verteidigte unter dem ohrenbetäubenden Jubel der 60.000 Zuschauer im Olympiastadion ihren Titel über 3000 Meter Hindernis von 2016 erfolgreich. Sie setzte sich souverän in 9:19,80 Minuten durch. Zweite wurde Fabienne Schlumpf aus der Schweiz in 9:22,29. Bronze holte Karoline Bjerkeli Grovdal aus Norwegen in 9:24,46.

    Schlumpf machte über weite Strecken das Tempo, Krause hielt mit und zog am letzten Wassergraben 150 Meter vor dem Ziel davon. Bei ihrer ersten EM-Goldmedaille vor zwei Jahren in Amsterdam lag sie noch knapp zehn Sekunden vorne. 2012 hatte sie in Helsinki bereits EM-Bronze gewonnen. „Zweifel hatte ich nicht, aber am Ende war der Druck groß, den ich mir selbst gemacht habe. Ich wollte hier unbedingt gewinnen“, sagte Krause nach dem Triumph.

    Anschließend gewann die deutsche 4 x 100-m-Staffel der Frauen um Gina Lückenkemper die Bronzemedaille. Das DLV-Quartett mit Lückenkemper (Leverkusen), Lisa-Marie Kwayie (Neukölln), Tatjana Pinto (Paderborn) und Rebekka Haase (LV Erzgebirge) musste sich in 42,23 Sekunden nur Großbritannien (41,88/Jahresweltbestzeit) und den Niederlanden (42,15) geschlagen geben. „Die Kulisse hier hat uns alle beflügelt“, schwärmte Lückenkemper, die als einzige deutsche Athletin zwei Medaillen gewinnen konnte.

    Die deutschen Männer mussten ihre Hoffnungen dagegen schon im Halbfinale begraben. Nach einem spektakulären Sturz beim letzten Stabwechsel schied das Team aus. Schlussläufer Lucas Jakubczyk (Berlin) strauchelte nach der Stabübergabe und stürzte auf die Bahn. Auch Staffelkollege Julian Reus, der auf Position drei lief, kam zu Fall. „Das ist ein großer Schock für uns alle gewesen, damit hat keiner gerechnet“, sagte Lückenkemper angesichts des Malheurs der männlichen Kollegen. Reus wurde mit mit einer Schulterverletzung zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.

    Die Leverkusenerin Konstanze Klosterhalfen hat trotz einer ganz starken Leistung über 5000 Meter eine Medaille verpasst. In 15:03,73 Minuten wurde die 21-Jährige Fünfte. Neue Europameisterin wurde Sifan Hassan (Niederlande) in 14:46,12 Minuten vor der Britin Eilish McColgan (14:53,05). Bronze holte sich Yasmin Can aus der Türkei in 14:57,63 Minuten.