Berlin. Olga Masuronak ließ sich von nichts aufhalten und wurde am Berliner Breitscheidplatz von einer tosenden Menge angefeuert.

Die Zuschauer am Berliner Breitscheidplatz haben am Sonntag noch einmal bewiesen, warum Sportler wie Robert Harting in den vergangenen Tagen so sehr von der Stimmung geschwärmt haben.

Mit Nasenbluten ins Ziel

Schon um neun Uhr morgens, als die Marathonläuferinnen den letzten Tag der Leichtathletik-EM eröffneten, waren die Tribünen auf der deutschen Meile gut gefüllt. Als dann nach 2:26:22 Stunden die neue Europameisterin Olga Masuronak (29) aus Weißrussland über die Ziellinie lief, sorgte eine vollbesetzte Arena für einen lautstarken Empfang. Die Olympia-Fünfte hatte sich selbst von plötzlich einsetzendem Nasenbluten nicht irritieren lassen und sicherte sich den Sieg vor der Französin Clemence Calvin (2:26:28) und der Tschechin Eva Vrabcova-Nyvltova (2:26:31).

Kurz darauf stand auch der Europameister der Männer fest: Der Belgier Koen Naert hatte sich auf der letzten Runde durch die Innenstadt im richtigen Moment abgesetzt und brachte den Sieg ins Ziel.

Tränen beim Sieger nach dem Rekordlauf

Dort schossen dem umjubelten Gewinner beim Blick auf die Anzeigentafel die Tränen in die Augen. Mit einer Zeit von 2:09:51 Stunden war der 28-Jährige so schnell wie noch nie ein Läufer bei einer EM. „Ich kann noch gar nicht begreifen, was ich geschafft habe“, sagte Naert und dankte Frau und Kind. Mit deutlichem Abstand folgten der Schweizer Tadesse Abraham (2:11:24) und Yassine Rachik (2:12:09) aus Italien.

Bester Deutscher wurde Tom Gröschel (Rostock) auf einem guten elften Platz (2:15:48). Den belegte auch Fabienne Amrhein (2:33:44) als beste deutsche Frau.