Berlin.

    Die Kollegin war sich im Ziel sicher: „Du bist dicke weiter“, sagte Gesa Krause aufmunternd zu Jana Sussmann. Die beiden Läuferinnen waren am Freitag zusammen in einem Vorlauf über 3000 m Hindernis. Doch während Krause auch mit angezogener Handbremse souverän das Finale erreichte, lag sie mit ihrer Prognose für die einzige Hamburger Teilnehmerin dieser Europameisterschaften falsch.

    Die Zeit von 9:41,18 Minuten reichte für Sussmann nicht zum Weiterkommen. „Ich hatte mir vor der EM als Ziel gesetzt: entweder Finale oder eine neue Bestzeit“, sagte Sussmann, die mit einer Bestleistung von 9:39,74 Minuten angereist war. „Jetzt ist es nichts von beidem geworden. Aber ich kann mir nichts vorwerfen, ich bin so schnell gelaufen wie ich konnte.“

    Zusätzlich motiviert worden war die 27-Jährige durch eine Begegnung unmittelbar vor dem Lauf. In den Katakomben des Olympiastadions traf Sussmann ihre jüngere Schwester Lea, die in Berlin als freiwillige Helferin beim Kleiderdienst im Einsatz ist. Sie war dazu eingeteilt, das Körbchen zu halten, in das ihre Schwester ihre Klamotten ablegte.

    „Sie ist trotzdem stolz auf mich“, sagte Sussmann. Schließlich hat sich die Läuferin vom LT Haspa Marathon Hamburg bei ihrer dritten Europameisterschaft gut verkauft. „Ich wusste, dass ich flott unterwegs bin. Das merke ich immer daran, dass mir die Überquerung der Hindernisse ganz leicht fällt. Wenn man schnell ist, hat man einfach so einen coolen Schritt drauf.“

    Auf den letzten beiden Runden wurden die Beine allerdings schwer. Am Ende fehlten Sussmann rund drei Sekunden, um als eine der Zeitschnellsten den Sprung in den Endlauf zu schaffen. Dort startet am Sonntag neben Krause mit Elena Burkhard noch eine zweite deutsche Läuferin.