Hamburg.

    Der kommenden Handball-Weltmeisterschaft der Männer, die vom 10. bis 27. Januar 2019 in Deutschland und Dänemark stattfindet, droht durch eine Schieflage des Fernsehrechte-Inhabers MP & Silva ein großes Pro­blem. „Uns sind die finanziellen Schwierigkeiten von MP & Silva schon seit gut drei Wochen bekannt“, wurde Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbunds (DHB), am Freitag im Internetauftritt des Fachmagazins „Handballwoche“ zitiert.

    Laut dem englischen Internetportal „Sportbusiness“ hat die italienische Fußballliga Seria A MP & Silva auf die Zahlung von 38 Millionen Euro verklagt. Auch zahlreiche andere Organisationen wie die englische Premier League, Clubs und Unternehmen warten nach weiteren Medienberichten auf Millionenzahlungen von der in London ansässigen Agentur, die seit 2016 in chinesischen Händen ist. MP & Silva hatte im Februar 2018 die Rechte vom Handball-Weltverband IHF für die vier Weltmeisterschaften von 2019 bis 2025 übernommen. Der Vertrag der IHF mit dem vorherigen Rechteinhaber beIN-Sports aus Katar hatte verhindert, dass die Männerturniere 2015 in Katar und 2017 in Frankreich im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen werden konnten.

    Für die Übertragung der nächsten WM auf dem deutschen Markt hatte es bislang keinen Vertrag gegeben. Gut 150 Tage vor dem Auftaktspiel der deutschen Männer gegen Korea sagte Schober der „Handballwoche“: „Mit Blick auf den Spielplan, genauer gesagt die Anwurfzeiten, oder auch mit Blick auf den Ticketverkauf ist die Situation mehr als unbefriedigend.“ Sollte MP & Silva nicht mehr als Verhandlungspartner zur Verfügung stehen, müsste der Handball-Weltverband einen neuen Rechtehalter suchen, der mit den Sendern Verträge schließt. Dies sollte laut Schober „schnellstmöglich“ passieren.