Berlin.

    Nach ihrem nervenstarken Lauf zu EM-Bronze im Siebenkampf dachte Carolin Schäfer als Erstes an ihre fehlenden Teamkolleginnen. „Es ist ein schlimmes Gefühl, wenn man hier zwei Tage durchsteht und dann so etwas passiert. Den Sieg teile ich mit Euch!“, sagte sie und schickte Genesungswünsche in Richtung Louisa Grauvogel und Mareike Arndt. Vor dem abschließenden 800-m-Lauf im Berliner Olympiastadion hatte ein Autounfall die deutschen Leichtathleten geschockt: Schäfers Mitstreiterinnen befanden sich auf dem Weg ins Hotel, als sich der Unfall ereignete. Die beiden Athletinnen wurden zur Beobachtung in eine Berliner Klinik gebracht, Grauvogel (lag nach sechs Disziplinen auf Rang sieben) konnte das Krankenhaus am frühen Abend wieder verlassen. An einen Start war aber nicht zu denken.

    Schäfer verteidigte im 800-m-Lauf ihren dritten Platz und sicherte sich mit 6602 Punkten nach Silber bei der WM 2017 in London erneut eine Medaille bei einer großen Meisterschaft. Es war das zweite Edelmetall für die deutschen Mehrkämpfer nach Gold durch Arthur Abele (Ulm) im Zehnkampf. Die Goldmedaille holte sich die Belgierin Nafissatou Thiam. Die Belgierin erzielte mit 6816 Punkten eine Weltjahresbestleistung. Silber ging an die Britin Katarina Johnson-Thompson mit persönlicher Bestleistung (6759).