Glasgow.

    Stolz küsste Stefan Bötticher (26) immer wieder seine Goldmedaille und freute sich auf ein Guinness bei der abendlichen Party: Grund zu feiern hatte der Bahnradsprinter nach seinem Keirin-Titel zum Abschluss der Wettbewerbe im Chris Hoy Velodrome in Glasgow genug. Der Chemnitzer krönte mit seinem Triumph nicht nur seine eigene Bilanz, sondern auch das starke Abschneiden des deutschen Teams bei den Titelkämpfen in Schottland.

    „Es ist fast wie im Film. Jede Farbe einmal“, sagte Bötticher, der zuvor Silber im 500-Meter-Sprint und Bronze im Teamsprint gewonnen hatte. „So ein Rennen sieht man selten. Er hat alles richtig gemacht, seine Stärken voll ausgespielt: Coolness, Taktik, Cleverness“, sagte Bundestrainer Detlef Uibel zum Zielfotoentscheid vor dem Franzosen Sebastien Vigier. Bötticher, Weltmeister von 2013, erinnerte an seine zweijährige Verletzungspause.

    Mit elf Medaillen, drei goldenen, vier silbernen und vier bronzenen treten die Bahnfahrer als bislang erfolgreichste deutsche Sportart bei den European Championships die Heimreise an. Damit war angesichts der mentalen Belastungen nach dem Trainingsunfall von Kristina Vogel (27) nicht zu rechnen. „Die erste Hürde der Olympia-Qualifikation haben alle gut genommen“, bilanzierte Sportdirektor Patrick Moster.