Berlin.

    Lisa-Marie Kwayie hat zum Start der Leichtathletik-Europameisterschaft in Berlin ihren Heimvorteil genutzt. Die 21 Jahre alte Sprinterin vom Neuköllner SF gewann am Montag ihren Vorlauf über 100 Meter in 10,30 Sekunden und konnte es kaum glauben. „Aber da steht mein Name, es scheint also zu stimmen“, sagte Kwayie lachend. Das Publikum nahm ihr dann die restlichen Zweifel, indem es sie jubelnd aus dem Stadion verabschiedete. „Ich hatte Gänsehaut wie noch nie. Das war der Wahnsinn.“ Am Dienstag startet Kwayie im Halbfinale, für das Titelverteidigerin Dafne Schippers (Niederlande) genauso gesetzt ist wie die Medaillenhoffnungen Gina Lückenkemper (Leverkusen) und Tatjana Pinto (Paderborn).

    Bei den Männern konnte sich ebenfalls ein Berliner über den Halbfinale-Einzug freuen: Lucas Jakubczyk wurde in seinem Vorlauf genauso wie Julian Reus (Erfurt) Zweiter, war mit seinem Start aber gar nicht zufrieden. „Wenn das im Halbfinale noch einmal passiert, kann ich meine Tasche packen“, sagte der 33-Jährige. Julian Reus (30) war mit seinen 10,37 Sekunden erst einmal zufrieden. „Die Saison lief alles andere als nach Plan. Deshalb bin ich froh über jede Runde, die ich weiterkomme.“

    Für den deutschen Meister Kevin Kranz (Wetzlar) war indes Schluss: Mit der gleichen Zeit wie Jakubczyk (10,41 Sekunden) wurde der 20-Jährige in seinem Vorlauf Fünfter und schied aus. Von den drei deutschen Weitspringern hat es nur der deutsche Meister Fabian Heinle (Stuttgart) ins Finale geschafft. Julian Howard (Karlsruhe) und Maximilian Entholzner schieden aus.