Zweitliga-Kolumne: Bundesligaabsteiger besiegt Bochum mit viel Dusel 2:0

Der 1. FC Köln ist erfolgreich in die neue Saison gestartet, hatte beim schmeichelhaften 2:0 (1:0) gegen den VfL Bochum aber auch genau das Glück, das Mitabsteiger HSV am Freitag gegen Kiel gefehlt hatte. So hatten die Bochumer zunächst vier große Möglichkeiten, ehe Maxim Leitsch kurz vor der Halbzeit das erste Mal traf – ins eigene Tor. Erst Neuzugang Rafael Czichos (59.) sorgte mit seinem Abstauber-Tor für etwas Ruhe im FC-Spiel, das nach der Gelb-Roten Karte (70.) für Jorge Mere noch einmal stockte. Besonders ärgerlich für die guten Bochumer: Schiedsrichter Felix Zwayer verweigerte ihnen direkt nach dem unglücklichen 0:1 auch noch einen klaren Foulelfmeter (45.+1).

„Wir haben in der ersten Halbzeit etwas den Faden verloren. Das Halbzeitergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wider“, räumte Kölns neuer Trainer Markus Anfang bei Sky ein. „In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, in Unterzahl war es am Ende nicht leicht.“ Doch Fußball kann brutal sein. Denn unter dem Strich hat Absteiger Köln alles richtig gemacht, was Absteiger Hamburg falsch gemacht hat.

Der 1. FC Union Berlin, wie Köln und der HSV einer der Favoriten dieser Spielzeit, ist ebenfalls gut in die neue Saison gestartet. Dabei mussten die Köpe­nicker lange zittern. Denn ausgerechnet der abgesetzte Kapitän Felix Kroos hat Union und seinem neuen Trainer Urs Fischer vor einem Stotterstart in die neue Zweitliga-Saison bewahrt. Mit einem Traum-Freistoß sorgte der kurz zuvor eingewechselte Bruder von Toni Kroos in der 87. Minute für den späten 1:0-Sieg der Berliner gegen Abstiegskandidat FC Erzgebirge Aue.

Der SV Darmstadt 98 darf sich nach dem 1:0-Sieg gegen Aufsteiger SC Paderborn auf das erste Spitzenspiel der Saison am kommenden Freitag gegen St. Pauli freuen. Der Sieger der Partie hat beste Chancen, zumindest für eine Nacht die Tabellenführung zu übernehmen. Möglich machten das Torschütze Serdar Dursun (52.), der erst unter der Woche aus Fürth kam, und Torhüter Daniel Heuer Fernandes, der einen von ihm selbst verursachten Strafstoß von Sebastian Schorlau hielt (72.).

Der SV Sandhausen muss sich dagegen auf das erste Kellerduell der neuen Saison gefasst machen. Nach der 1:3-Niederlage gegen Greuther Fürth trifft am Sonntag der Drittletzte auf den Letzten, den HSV. Besonders bitter für Sandhausen: Nach Philipp Klingmanns Führungstor kassierten die Baden-Württemberger kurz vor Schluss innerhalb von zwölf Minuten drei Gegentore. Dabei erwischte der Ex-Häftling Daniel Keita-Ruel, der nach vier Raubüberfällen fast vier Jahre im Gefängnis saß, mit zwei Toren einen Einstand nach Maß für die Kleeblätter.

HA