Glasgow.

    „Auch Weltmeister machen Fehler“, sagte Pauline Schäfer (21), nachdem sie bei den European Championships in Schottland ihren ersten EM-Titel am Schwebebalken als Sechste deutlich verpasst hatte. Verantwortlich dafür war ein Sturz nach 41 Sekunden, und das ausgerechnet bei dem Element, das die gebürtige Saarländerin weltweit als Einzige turnt und das deshalb nach ihr benannt ist: der Schäfer-Salto, ein Seitwärtssalto mit halber Drehung.

    „Auf dem Balken war ein kleiner Wasserfleck, dadurch war meine Bandage nass und mir hat der Halt etwas gefehlt. Aber ich war auch zu hektisch, habe nicht frei genug geturnt und hatte deshalb auch nicht die nötige Höhe“, räumte Schäfer selbstkritisch ein. Durch den Sturz ging am geplanten Ausgangswert von 5,7 einiges verloren, mit 5,2 und einem Gesamtwert von 12,400 war gegen die starke Konkurrenz nichts zu holen. Gold gewann Olympiasiegerin Sanne Wevers (Niederlande) mit 13,900 Punkten vor Nina Derwael (Belgien/13,600) und Marine Boyer (Frankreich/13,166).

    Positiv hervorzuheben waren die vierten Plätze von Kim Bui (29/Stuttgart) am Stufenbarren und Sarah Voss (18/Köln) am Sprung. Nachdem auch das von Russland gewonnene Teamfinale verpasst worden war, reist die Damenriege ohne Medaille ab. Bei der WM in Doha (Katar/25. Oktober bis 3. November) rechnet Bundestrainerin Ulla Koch mit der Rückkehr der in Glasgow verletzt fehlenden Elisabeth Seitz (24/Stuttgart) und Sophie Scheder (21/Chemnitz), Olympiadritte am Stufenbarren. Donnerstag starten die Männer mit der Qualifikation in ihre Wettkämpfe.