hamburg. St. Paulis Sportchef Uwe Stöver traut dem aktuellen Team einen Platz unter den ersten sechs zu

    Lediglich mit Marvin Knoll als echtem Neuzugang startet der FC St. Pauli in die neue Zweitliga-Saison. Dazu soll noch ein neuer Stürmer kommen, doch bisher ist auch der Transfer von Henk Veerman nicht vollzogen. Unter den Anhängern des Kiezclubs herrscht vor dem Auftaktspiel in Magdeburg am Sonntag daher eine gewisse Skepsis, ob die von St. Paulis Vereinsführung praktizierte Zurückhaltung auf dem Transfermarkt ein erfolgsträchtiges Rezept ist. Was soll Hoffnung machen, dass die Besetzung, die in der vergangenen Saison erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt sichern konnte, jetzt ernsthaft einen Platz unter den Top sechs der Liga angreifen kann, wie es als Saisonziel offensiv ausgegeben ist?

    Im Gespräch mit dem Abendblatt verteidigte St. Paulis Sportchef Uwe Stöver am Freitag seine defensive Einkaufspolitik. Grundlage sei die Analyse der vergangenen Saison. „Wir hatten in der Spitze bis zu zwölf Spieler nicht auf dem Platz, von denen sechs bis sieben zu den Top 14 zählten“, sagte Stöver. Vor allem die langen Ausfälle von Christopher Buchtmann, Philipp Ziereis, Mats Möller Daehli und dazu teilweise auch noch von Bernd Nehrig, Lasse Sobiech und Waldemar Sobota habe das Team nicht auffangen können. „Wenn diese Spieler voll einsatzfähig sind, steckt in der Mannschaft ein viel größeres Potenzial, als sie es in der vergangenen Saison lange gezeigt hat. Dann hat diese Mannschaft absolut die Fähigkeit, im Rahmen der Zielsetzung zu spielen und am Ende dort auch zu landen. Ein einstelliger Tabellenplatz ist ein Muss“, sagte Stöver.

    St. Paulis Sportchef setzt zudem darauf, dass die jüngste Erfahrung, mit welchem Zusammenhalt die Mannschaft den Kampf gegen den Abstieg erfolgreich bestanden hat, weiterhin Wirkung zeigt. „Mein Eindruck ist, dass die Mannschaft enger zusammengerückt ist und vieles aus der vergangenen Saison aufgenommen und verarbeitet hat“, sagt er. „Wir haben es den Spielern vermittelt, dass es wichtig ist, Verantwortung zu übernehmen, jeder für sich und jeder für die Mannschaft.“

    Dazu verweist Stöver auf die personelle Aufstockung im Funktionsteam, die zur Leistungssteigerung beitragen soll und sagt: „Neue Spieler zu holen bedeutet nicht, dass alles besser wird. Die eigenen Spieler kennt man meist besser. Und wir wissen, dass wir gute Typen in der Mannschaft haben.“