Hamburg. Und auch Douglas Santos wechselt nicht nach Schalke. Beraterwirbel im Hintergrund

    Als HSV-Trainer Christian Titz am Freitagvormittag zum sogenannten Anschwitzen in den Volkspark bat, war auch Filip Kostic dabei. Als der HSV dann aber kurz nach dem Training den Kader für das Spiel am Abend gegen Holstein Kiel bekannt gab, war Kostic – im Gegensatz zu WM-Fahrer Albin Ekdal – nicht mehr dabei. Nach drei Wochen ohne Mannschaftstraining müsse der Serbe zunächst einmal seine richtige Form finden, hatte Trainer Titz erklärt, der allerdings nicht ausführte, warum der Schwede Ekdal bereits in entsprechender Form war.

    Dabei. Nicht dabei. So ähnlich dürfte sich auch der VfL Wolfsburg gefühlt haben, der in dieser Woche dachte, ganz vorne bei einem möglichen Kostic-Wechsel dabei zu sein. Nach Abendblatt-Informationen sagten aber am Donnerstag die Kostic-Berater den Niedersachsen ab, die damit bereits zum zweiten Mal beim Flügelflitzer das Nachsehen haben. Schon vor seinem Wechsel zum HSV im Sommer 2016 waren sich Kostic und der VfL so gut wie einig, ehe hinter den Kulissen ein Beraterstreit für die erste Absage sorgte. Seinerzeit soll Berater Sedat Duraki verärgert gewesen sein, dass der damalige VfL-Sportchef Klaus Allofs den Unterhändler Giacomo Petralito am Transfer beteiligen wollte.

    Nun also Kostic-Wirbel reloaded. Denn mit Duraki, Agent Fali Ramadani und Kostics Bruder Stefan gibt es erneut mehrere Agenten im Hintergrund, die versuchen, den WM-Fahrer bei einem Erstligisten unterzubringen. Noch komplizierter wird die Sachlage, weil HSV-Anteilseigner Klaus-Michael Kühne im Falle eines Kostic-Transfers die ersten zwölf Millionen Euro einer Ablöse zustehen würden. Auch deshalb können sich die HSV-Verantwortlichen grundsätzlich ein Leihgeschäft vorstellen.

    Ganz im Gegensatz zu Douglas Santos, der in Titz’ Plänen für die Zweite Liga eine Hauptrolle spielt. Entsprechend groß war der Wirbel, als unter der Woche eine Absichtserklärung der Beraterfirma „SportsTotal“ vom Branchenriesen Volker Struth beim HSV einging. Dort hieß es, dass Struth von Santos’ Berater Robson Dantas die Erlaubnis habe, ausschließlich mit Schalke 04 über einen Transfer zu verhandeln. Schalkes Manager Christian Heidel stellte nun aber im österreichischen Trainingslager klar: „Wir haben kein Angebot abgegeben. Uns wurde zugetragen, dass wir Santos ausleihen könnten. Das haben wir überprüft.“ Und dabei festgestellt, dass die angebliche Möglichkeit, Santos zu leihen, nie bestanden hat.

    „Wir sind Herr des Verfahrens. Ich bin sicher, dass sich Douglas weiter zu 100 Prozent mit dem HSV und der Aufgabe identifizieren kann“, hatte HSV-Chef Bernd Hoffmann Mitte der Woche bekräftigt. „Unsere Schmerzgrenze ist so hoch, dass ich davon ausgehe, dass sie nicht getestet wird.“