Washington. Alexander Zverev gewinnt im ersten Match auf ATP-Hauptfeldniveau gegen Mischa

    Tränen der Rührung schon vor dem Spiel, eine herzliche Umarmung danach und dann auch noch ein gemeinsames Doppel: Das Tennis-Bruderduell zwischen Alexander und Mischa Zverev beim ATP-Turnier in Washington hatte nahezu alle Züge eines Hollywood-Klassikers. Dass der 21 Jahre alte Alexander gegen seinen neun Jahre älteren Bruder im Achtelfinale mit 6:3, 7:5 gewann, geriet nach dem ersten Duell der beiden im Hauptfeld eines ATP-Turniers fast in den Hintergrund.

    „Es war ein ganz, ganz besonderer Moment“, sagte Mischa Zverev. „Als wir vor dem Match beim Münzwurf gemeinsam am Netz standen, hatte ich schon ein bisschen mit den Tränen zu kämpfen, weil ich an unsere Eltern gedacht habe und daran, was dieses Spiel für sie bedeuten muss.“ Vater Alexander senior und Mutter Irina, die ihre Söhne seit deren Anfängen trainieren, verfolgten die Begegnung gemeinsam auf der Tribüne und konnten stolz darauf sein, was ihre beiden Söhne den Zuschauern bei der mit 2,1 Millionen Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung boten. Nach 1:51 Stunden machte der Jüngere den Einzug ins Viertelfinale perfekt, wo am Freitag nach Redaktionsschluss der Japaner Kei Nishikori als Gegner wartete. „Ich hoffe, es war nicht das letzte Mal. Ich hoffe, wir treffen uns eines Tages in einem Finale“, sagte die Nummer drei der Welt.

    Bislang hatten sich die Zverevs zweimal gegenübergestanden, 2012 bei einem Challengerturnier in Dallas, zwei Jahre später in der Qualifikation des ATP-Turniers in Houston. Beide Male hatte Mischa gewonnen. Auf ATP-Hauptfeldniveau war es das erste Bruderduell seit zwei Jahren, als die Österreicher Jürgen und Gerald Melzer gegeneinander spielten.

    „Mischa hat mir gerade zu Beginn meiner Karriere unglaublich viel geholfen“, sagte die deutsche Nummer eins. Krönender Abschluss der Zverev-Festspiele war dann am späten Donnerstagabend der gemeinsame Auftritt im Doppel. Gegen die an Nummer eins gesetzten Oliver Marach und Mate Pavic (Österreich/Kroatien) setzten sich die Brüder mit 6:1, 6:4 durch und lagen sich danach wieder in den Armen. Dieses Mal beide als Sieger.