Glasgow. Hamburger Leichtgewichtseiner Lars Wichert steuert als Vorlaufzweiter ins Halbfinale

    Der Deutschlandachter steuert bei den European Championships in Glasgow auf Goldkurs. In den Vorläufen auf der Ruderstrecke im Strathclyde Country Park setzte sich das Team um Schlagmann Hannes Ocik und den Hamburger Torben Johannesen vor Rumänien und dem WM-Dritten Italien durch. Der Weltmeister qualifizierte sich damit direkt für das Finale am Sonntag (13.45 Uhr/ZDF), bei dem die Niederlande stärkster Widersacher im Kampf sein dürften. Der Olympiadritte gewann den zweiten Vorlauf deutlich vor Olympiasieger Großbritannien und ruderte gleichfalls ins Finale.

    „Ich würde die Briten noch nicht abschreiben. Vor heimischer Kulisse können sie sich weiter steigern“, meinte Ocik, der sich etwas wunderte, als Steuermann Martin Sauer schon 250 Meter vor dem Ziel angesichts klarer Führung das Signal gab, doch etwas Kräfte zu sparen. „Der eine oder andere am Ufer wurde da schon nervös – ich auch“, gab Trainer Uwe Bender zu, als der Vorsprung bis ins Ziel von einer Länge bis auf einige Zentimeter schmolz. „Aber wir können sagen, es war ein sehr kontrolliertes Rennen“, urteilte Bender. Und Torben Johannesen fügte hinzu: „Die letzten 500 Meter haben wir uns als Reserve für das Finale gelassen.“

    Dort könnten die Deutschen zwei lange Erfolgsgeschichten fortsetzen: Seit 2013 gewannen sie stets bei Ruder-Europameisterschaften den Achter. Zudem könnte das deutsche Paradeboot die Serie ausbauen und seit 2016 in allen Finalrennen ungeschlagen bleiben. Auch der deutsche Frauenvierer ohne Steuerfrau erreichte als Zweiter hinter Rumänien direkt den Endlauf.

    Stephan Riemekasten (Berlin) und Max Appel (Magdeburg) ruderten im Doppelzweier als Vorlaufdritte ins Halbfinale. Die anderen vier deutschen Boote in den sieben vom Deutschen Ruderverband besetzten olympischen Klassen müssen den Umweg über die Hoffnungsläufe nehmen, darunter die Schwerinerin Marie Louise Dräger nach ihrem dritten Platz in Leichtgewichtseiner.

    Lars Wichert (Hamburg) konnte sich in der gleichen Kategorie bei den Männern als Zweiter hinter Peter Galambos (Ungarn) direkt fürs Halbfinale am Sonnabend qualifizieren.