Hamburg. Oststeinbek klagt am Mittwoch gegen erneute Ansetzung der Partie gegen Meiendorf

    Am Mittwoch folgt vor dem Verbandsgericht des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) der dritte Akt des Oddset-Pokalspiels zwischen dem Bezirksligisten Oststeinbeker SV und dem Oberligisten Meiendorfer SV. Die umstrittene Erstrundenpartie am 20. Juli hielt drei Platzverweise, wüste Beleidigungen und etliche Rudelbildungen bereit, das kaum als solches zu erkennende Fußballspiel gewann der OSV mit 2:1.

    Doch Favorit Meiendorf legte Protest ein, da Stürmer Erdinc Örün am 16. Juni in einem Spiel der Freizeitliga des Verbandes HFFG (Hamburger Freizeit-Fußball-Gemeinschaft) die Rote Karte gesehen hatte. Das HFV-Sportgericht entschied vergangenen Mittwoch im zweiten Akt des Theaters auf ein Wiederholungsspiel, diesen Beschluss fechtet Oststeinbek vor dem HFV-Verbandsgericht nun an.

    „Wir hätten nicht erneut Protest eingelegt. Oststeinbek hat einen Fehler gemacht, wir waren im Spiel die unterlegene Mannschaft, deshalb reicht uns ein Wiederholungsspiel“, sagt Meiendorfs Präsident Jens Malcharczik.

    Oststeinbeker SV sieht kein eigenes Fehlverhalten

    Das wiederum sieht man beim OSV anders. Örüns Verhandlung bei der HFFG fand erst am 19. Juli statt, also einen Tag vor dem Oddset-Pokalspiel. Der Verein ließ sich vom HFFG-Gericht eine schriftliche Urteilsbegründung geben, in der Örüns Sperre nur auf den Bereich der HFFG beschränkt ist. Ergo hätte er im Pokal eingesetzt werden dürfen.

    Das HFV-Sportgericht argumentierte anders. Es hob hervor, dass die HFFG unter dem Dachverband des HFV existiere – und dessen höherwertige Spielordnung sähe eine Sperre für Örün vor. Da Oststeinbek sich aber in der Kürze der Zeit vor dem Oddset-Pokalspiel bei der HFFG erkundigt habe, habe der Verein alles Mögliche getan, um sich rechtskundig zu machen. Somit träfe den OSV kein schuldhaftes Verhalten, gleichwohl müsse die Partie aufgrund des begangenen Fehlers wiederholt werden.

    Von Oststeinbeker Seite waren danach heftige Worte zu vernehmen. OSV-Co-Trainer Alexander Kaya sprach auf der Internetplattform fussifreunde.de von „Urkundenfälschung“, da das HFV-Sportgericht inhaltlich angeblich das HFFG-Urteil falsch zitiert habe. Matthias Reß, OSV-Pressesprecher, fing Kayas Worte per Pressemitteilung einen Tag später wieder ein. „Zu viel Öl“ sei auf dem Platz und außerhalb ins Feuer gegossen worden. Reß: „Wir haben auch mächtig gegen den MSV gefeuert, was ein Fehler war.“

    Meiendorfs Trainer Baris Saglam, der sich unter dem Eindruck der 1:2-Niederlage für „Spiele dieser Art“ einen „erfahrenen Schiedsrichter wie Drago Vollmers“ gewünscht hatte, äußerte sich gelassen: „Im ersten Spiel sind unschöne Dinge passiert. Kommt es zu einem Wiederholungsspiel, wünschen wir uns ein faires, sportliches Duell – und wollen als Meiendorfer SV unseren Teil beitragen.“