Hamburg.

    Eigentlich sollte es ein launiger Talk des TV-Senders Sky in der Kneipe „Frau Möller“ zum Start der Zweiten Liga werden. Doch am Ende nutzte Ewald Lienen, bis Mai 2017 Trainer und jetzt Technischer Direktor des FC St. Pauli, die Frage zur WM und zum frühen Aus des deutschen Teams zu einer Generalabrechnung. „Ich habe gehofft, dass Deutschland in der Vorrunde ausscheidet“, sagte Lienen. „Der deutsche Fußball ist nach dem WM-Titel 2014 in Arroganz verfallen.“

    Insbesondere der DFB und Bundestrainer Joachim Löw bekamen ihr Fett weg. „Die Arroganz von Löw und dem DFB war hanebüchen. Dafür schäme ich mich“, sagte Lienen, der eine Umstrukturierung im deutschen Fußball forderte. Auch die Nachwuchsarbeit in Deutschland kritisierte Lienen. Junge Trainer würden zu schnell in die Verantwortung gezogen. Als Beispiel nannte er Schalkes Trainer Domenico Tedesco (32).