Hamburg.

    Gael Monfils hat zum Hamburger Sommer 2018 eine klare Meinung. „Ich liebe heißes Wetter, mir macht die Wärme überhaupt nichts aus“, sagte der 31 Jahre alte Franzose, der am Mittwochabend im Achtelfinale der German Open am Rothenbaum mit 1:6, 5:7 am argentinischen Titelverteidiger Leonardo Mayer (31/Nr. 36) scheiterte. Mit seiner Ansicht repräsentiert der Weltranglisten-37. die große Mehrheit der Tennisprofis, die Temperaturen jenseits der 30 Grad von vielen Turnieren gewohnt sind.

    „Für uns Spieler ist es deutlich einfacher als für die Zuschauer, die in der prallen Sonne sitzen“, sagte der Augsburger Philipp Kohlschreiber (34). „Wir bewegen uns und haben deshalb immer Zugluft um uns herum, außerdem sitzen wir nach jeweils zwei Spielen im Schatten und können uns mit Getränken und Eistüchern abkühlen.“ Mit Eiswürfeln gefüllte und dann in kaltes Wasser getauchte Handtücher liegen in den Kühltruhen neben den Spielerbänken bereit. Die feuchte Kälte, die sie bringen, lindert Hitzebeschwerden am besten.

    Deshalb sind auch die Sanitäter, die in drei Zweierteams auf der Anlage pa­trouillieren, entsprechend ausgestattet. Zusätzlich zum Sanitätspersonal sind drei Ärzte und mehrere Physiotherapeuten im Dienst, die bei Extremlagen dazugerufen werden können. Die größten Probleme sind nicht ausreichende oder falsche Flüssigkeitszufuhr – Bier und Champagner sind vor allem bei Hitze die falschen Durstlöscher – und mangelhafte Kopfbedeckung.

    Für Verdruss sorgte in den vergangenen Tagen, dass mitgebrachtes Trinkwasser an den Eingangstoren ausgetrunken oder abgegeben werden muss. Die Erklärung dafür liefert Detlef Hammer, Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur HSE. „Wir haben einen Exklusivvertrag mit einem Getränkehersteller, andere Marken können wir leider nicht gestatten. Außerdem müssen die Anbieter, die Standmiete zahlen, auf ihre Umsätze kommen.“ Immerhin ist der Eintritt zur Anlage frei, ein Ticket nur für den Centre-Court nötig, zudem sind drei Euro für 0,5 Liter Wasser ein akzeptabler Preis. Und das Leitungswasser in den Waschräumen ist kühl, lecker – und kostenlos.