Hamburg. Heute wird beim Kiezclub der neue Spielführer ernannt. Die Auswahl ist begrenzt

    Den Zweikampf mit der prallen Nachmittagssonne ging der FC St. Pauli am Mittwoch aus dem Weg. Wegen der Hitzewelle verschob der Kiezclub die 16-Uhr-Einheit auf 9.30 Uhr. Viel gebracht hat es nicht. Bereits am Morgen waren es über 30 Grad im Schatten. „Die Temperaturen sind schon extrem, zumal komischerweise nicht mal ein Windzug zu spüren ist“, sagte Mittelfeldspieler Bernd Nehrig. Um den Körper herunterzukühlen, ging es für die Profis nach den Einheiten ins Kaltwasserbecken. Zudem mixte sich Nehrig mit speziellem Getränkepulver elektrolythaltige Erfrischungen.

    Eine – Achtung Wortspiel – heiß erwartete Entscheidung steht heute an. Die Mannschaft wählt ihren Kapitän, der St. Pauli in der Spielzeit 2018/19, die am Sonntag in einer Woche beim 1. FC Magdeburg beginnt, auf das Spielfeld führt. Vor dem Training wird Chefcoach Markus Kauczinski erklären, wie gewählt wird. Anders als in der Vergangenheit, als die Trainer den Kapitän bestimmten, steht nun eine freie Wahl bevor. Gut möglich, dass zunächst über den Mannschaftsrat abgestimmt wird, aus dem dann in einem zweiten Wahlgang der Kapitän sowie der Stellvertreter gewählt werden.

    Amtsinhaber Nehrig macht kein Geheimnis daraus, dass er die Kapitänsbinde gerne behalten würde. „Es ist eine Ehre und macht Mega-Spaß, diese Rolle auszufüllen. Dass ich sie gern behalten würde, ist klar. Aber wenn die Wahl anders ausfallen sollte, ändert es nichts daran, dass ich wegen meines Alters und meiner Vita ein Führungsspieler bleibe“, sagt der 31-Jährige, der am Mittwochmorgen wegen Problemen am linken Knöchel nur individuell trainieren konnte.

    Ohnehin fordert Nehrig, dass sich die Führungsstruktur auf mehrere Schultern verteilt. „Es ist ein Schmarrn, dass immer nur der Kapitän und sein Stellvertreter vorangehen müssen. Das schafft man auf Dauer gar nicht. Eine gute Hierarchie ist wichtig innerhalb einer Gruppe, daher hat natürlich auch der Mannschaftsrat eine große Bedeutung“, sagt Nehrig.

    Spätestens am Donnerstagvormittag werden die Profis beim FC St. Pauli wissen, wer künftig auch offiziell eine Führungsrolle inne haben wird.