Carnoustie. Italiener zeigt fehlerfreie Schlussrunde, Altmeister Langer stark

    Der Italiener Francesco Molinari ist der grandiose Sieger der 147. British Open. Der 35-Jährige aus Turin triumphierte am Sonntag nach einer fehlerfreien Runde beim ältesten Golffturnier der Welt in Carnoustie mit einem Gesamtergebnis von 276 Schlägen vor Justin Rose (England), Rory McIlroy (Nordirland) sowie den US-Amerikanern Xander Schauffele und Kevin Kisner (alle 278). Für den ersten Major-Sieg seiner Karriere erhielt Molinari die „Claret Jug“-Trophäe und ein Preisgeld 1,89 Millionen Dollar.

    In Carnoustie sah es an dem spannenenden Finaltag zwischenzeitlich sogar nach einem Sieg von Superstar Tiger Woods aus. Nach der Hälfte der Schlussrunde lag der 42-jährige Kalifornier an der Spitze. Doch dann unterliefen dem 14-maligen Major-Sieger bei dem auffrischenden Wind an der schottischen Küste Fehler. Statt seinen 15. Major-Triumph zu feiern, beendete Woods das Turnier mit 279 Schlägen auf dem geteilten sechsten Platz.

    Für Deutschlands Golf-Idol Bernhard Langer waren die British Open eine Erfolgsgeschichte. Über vier Tage zeigte der mit fast 61 Jahren älteste Spieler im Feld einmal mehr, dass gutes Golf keine Frage des Alters ist. Der Anhausener benötigte am Finaltag 71 Schläge auf dem schweren Par-71-Kurs an der schottischen Ostküste und beendete das dritte Major-Turnier des Jahres auf dem geteilten 24. Rang – viele der jüngeren Top-Stars ließ er hinter sich.

    Doch die Zeichen stehen für Langer auf Abschied. Möglicherweise war es sein letzter Auftritt bei einer regulären British Open. „Als ich meinen letzten Putt eingelocht hatte, dachte ich, ja, das könnte meine letzte Open Championship sein. Du weißt es einfach nicht in meinem Alter“, sagte er. Die berühmte „Claret Jug“ hielt er nie in den Händen – zweimal wurde Langer Zweiter. Nur mit einer erfolgreichen Titelverteidigung bei der British Senior Open in der kommenden Woche im schottischen Golf-Mekka St. Andrews könnte sich Langer noch einmal für die Open 2019 im Royal Portrush in Nordirland qualifizieren.

    Für Deutschlands Top-Golfer Martin Kaymer war es eine British Open zum Vergessen. Der zweimalige Major-Sieger schied nach dem verpassten Cut vorzeitig aus. „Keine einfache Zeit im Moment, aber ich arbeite hart daran, dass sich Ergebnisse stabilisieren“, schrieb der 33-Jährige aus Mettmann auf seiner Facebook-Seite. „Der Körper ist müde“, gestand die ehemalige Nummer eins der Welt. Und nun geht es wieder über den Atlantik: In der nächsten Woche schlägt er auf der PGA-Tour bei der Canadian Open in Oakville ab. Auf eine Teilnahme bei den Porsche European Open in Winsen verzichtet er.