Hamburg. Daviscup-Teamchef Michael Kohlmann analysiert die Chancen des deutschen Septetts

    Die Hoffnungen auf einen Lokalhelden im Hauptfeld der German Open am Rothenbaum haben sich am Sonnabend zerschlagen. In der ersten Qualifikationsrunde unterlag zunächst Hamburgs aktuell größtes Talent Marvin Möller (19/Nr. 510) dem Franzosen Corentin Moutet (19/Nr. 117) mit 2:6, 3:6. Anschließend verlor Tobias Kamke (32/Nr. 218) mit 5:7, 2:6 gegen den Georgier Nikoloz Basilaschwili (26/Nr. 82). Daviscup-Teamchef Michael Kohlmann (44) stellt die sieben deutschen Starter im Abendblatt vor.

    Philipp Kohlschreiber (34/Augsburg/Nr. 24): Kohli liebt die deutschen Turniere, in Hamburg spielt er zum 14. Mal. 2014 und 2017 schaffte er es ins Halbfinale. Seinem mit viel Spin angelegten Spiel dürfte das trockene Wetter entgegenkommen. In seinem Auftaktmatch gegen den Qualifikanten Nikoloz Basilaschwili (Georgien) ist er Favorit.

    Peter Gojowczyk (29/München/Nr. 40): Hat am Rothenbaum erst ein Hauptfeldmatch gespielt. Gojo spielt bislang eine starke Saison, hat sich in den Top 50 etabliert. Er hat mit dem Chilenen Nicolas Jarry einen der sehr interessanten Jungstars zum Auftaktgegner. Ich glaube, dass er ihn mit seinem starken Returnspiel aber knacken kann.

    Maximilian Marterer (23/Nürnberg/Nr. 49): Verlor 2017 bei seiner Hauptfeldpremiere in Hamburg in Runde eins, ist jetzt aber deutlich weiter. Maxi hat viel Selbstvertrauen gesammelt und traut sich jetzt zu, auf Top-50-Niveau zu bestehen. Ist zum Auftakt gegen den Qualifikanten Daniel Masur sicherlich leichter Favorit.

    Jan-Lennard Struff (28/Warstein/Nr. 54): Struffi kam in Hamburg bei fünf Starts nicht übers Achtelfinale hinaus. Ich traue ihm das diesmal aber zu, auch wenn dort der Topgesetzte Dominic Thiem aus Österreich warten würde. Wenn er seine Wucht mit Aufschlag und Grundschlägen durchzieht, ist er sehr dominant. Runde eins gegen den Australier John Millman sollte er gewinnen.

    Florian Mayer (34/Bayreuth/Nr. 94): Für Flo ist die 13. Teilnahme sein Abschied vom Rothenbaum, das wird ihn zusätzlich motivieren. Den Finaleinzug von 2017 zu wiederholen wird allerdings schwer, gegen den Spanier Pablo Carreno Busta ist er Außenseiter.

    Rudolf Molleker (17/Berlin/Nr. 275): Er ist einer unserer kommenden Daviscupspieler. Rudi beeindruckte 2017 in Hamburg, als er Titelverteidiger Leonardo Mayer in der Qualifikation besiegte. Zum Auftakt trifft er auf Spaniens Legende David Ferrer, chancenlos sehe ich ihn nicht. Er hat die Power, um für Überraschungen zu sorgen.

    Daniel Masur (23/München/Nr. 352): Nach einer Saison, die bislang nicht wie gewünscht lief, ist die erste Hauptfeldteilnahme in Hamburg für ihn ein sehr wichtiger Erfolg.