Alpe d’Huez.

    Romain Bardet kämpfte sich den Berg hoch, der Franzose schüttelte die verrückten Fans ab, die mit Fahnen neben ihm herrannten. Aber einen konnte der 27 Jahre alte Radprofi vom Team AG2R nicht loswerden: Geraint Thomas. Der britische Sky-Profi holte Bardet ein, stach im Sprint Sunweb-Fahrer Tom Dumoulin (Niederlande) aus und verteidigte auf dem zwölften Teilstück der Tour de France, das über 175,5 km von Bourg-Saint-Maurice ins berüchtigte L’Alpe d’Huez führte, das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Die wegen ihrer Asthmamittelpraxis heftig umstrittene Sky- Team­spitze mit Thomas und Chris Froome wurde bei der Siegerehrung gnadenlos ausgebuht. Froome war sogar auf dem Anstieg von einem Fan geschubst worden.

    Die Lotto-Soudal-Teamkollegen An­dré Greipel (Rostock) und Marcel Sieberg (Castrop-Rauxel) sowie Rick Zabel (Unna/Katusha-Alpecin) gaben auf der 29 Kilometer langen Rampe zum Col de la Croix de Fer auf. Topsprinter Greipel fuhr sofort ins Teamhotel zurück. Sein Tank sei leer, ließ Lotto-Soudal-Sprecher Arne Houtekie wissen. „Es ist völlig klar, dass diese drei Alpenetappen zu extrem waren. Der Veranstalter muss sich etwas überlegen.“

    Nach dem Aus von Tony Martin (Cottbus/Wirbelbruch) und der Aufgabe des Erfurters Marcel Kittel (Katusha) sind von elf deutschen Profis nur noch sechs im Feld: Nils Politt (Köln/Katusha), Paul Martens (Rostock/Lotto NL-Jumbo), Nikias Arndt (Buchholz) und Simon Geschke (Berlin/beide Sunweb), Marcus Burghardt (Zschopau/Bora) sowie John Degenkolb (Gera/Trek-Segafredo). Letzterer könnte an diesem Freitag auf der 169,5 Kilometer langen 13. Etappe von Bourg d’Oisans nach Valence um den Etappensieg mitfahren – wenn die Kraft reicht.