Carnoustie. Golf Bei den 147. British Open in Schottland gehört das deutsche Duo nicht zu den Favoriten

    Das Biest an der schottischen Ostküste ist Martin Kaymer und Bernhard Langer noch immer nicht geheuer. Zwar haben beide den tückischen Kurs in Carnoustie bereits in Perfektion gemeistert, die Erinnerungen daran sind mittlerweile aber wieder verblasst. Acht Jahre nach den Erfolgen steht das Duo auch deshalb vor einer Mammutaufgabe.

    „Kaum ein Kurs ist schwerer zu bespielen. Kaum ein Kurs erzählt aufregendere Geschichten“, sagte Kaymer fast schon etwas ehrfürchtig vor dem Auftakt der prestigeträchtigen British Open. Die 147. Auflage des ältesten noch ausgespielten Golfturniers der Welt findet erstmals seit 2007 wieder in Carnoustie statt, wo für Kaymer und Langer nur die Qualifikation für das Wochenende zählt.

    Denn abgesehen von der Schwierigkeit, die der Platz ohnehin mitbringt, geht das deutsche Duo mit einer gewaltigen Hypothek an den Start. Langer, am diesjährigen Austragungsort 2010 Sieger der Senior British Open, ist mit seinen fast 61 Jahren der jüngeren Konkurrenz physisch unterlegen. Und Kaymer, der ebenfalls im Jahr 2010 im Rahmen der Alfred Dunhill Links Championship eine Glanzrunde in Carnoustie erwischt hatte, ist außer Form.

    Die Zuversicht, irgendwann wieder als Sieger aus einer Veranstaltung hervorzugehen, ist beim 33-Jährigen aber ungebrochen groß. „Ich muss niemandem beweisen, dass ich Turniere gewinnen kann“, sagte Kaymer der „Sport Bild“: „Die Frage ist lediglich, wann sich die Arbeit der vergangenen Jahre auszahlen wird. Dass es früher oder später passiert, daran habe ich null Zweifel.“

    In dieser Woche dürfte das, wenn alles normal verläuft, nicht geschehen. Dem ehemaligen Branchenprimus, der in der Weltrangliste nur noch an Position 119 geführt wird, fehlt nach wie vor die Konstanz früherer Jahre. An einem Tag – wie eben vor acht Jahren – ist Kaymer immer für eine Fabelrunde gut. Aber für vier am Stück? Auf diesem Platz? Gegen die Besten der Welt? Dabei will er in solchen Momenten und auf solchen Bühnen wieder erfolgreich sein. Die vier Majors, von denen er immerhin schon zwei gewinnen konnte, sind für Kaymer das Nonplusultra. 2014 triumphierte er bei den US Open – bis dato sein letzter Turniererfolg.